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Ausgebeutet und zur Kriegsmaschine entwickelt, so stellt sich das Los des Elefanten in der Bibel dar: Wegen des kostbaren Elfenbeins wurde er fast ausgerottet.
Luxus macht Appetit auf mehr: Salomo ließ sich seinen „großen Thron aus Elfenbein anfertigen und mit bestem Gold überziehen“ (1 Kön 10,18), König Ahab gar ein ganzes „Elfenbeinhaus“ errichten. Das erregte den Zorn des Propheten Amos: „Sie kennen die Rechtschaffenheit nicht – Spruch des Herrn –, sie sammeln Schätze in ihren Palästen mit Gewalt und Unterdrückung.“ (Am 3,10)
Elfenbein scheint zu betören. Auch die Liebeslyrik bedient sich dieses magischen Schimmers. Im Hohelied (Hld 5,14 und 7,5) spricht sie über den Geliebten: „Sein Leib ist wie eine Platte aus Elfenbein, mit Saphiren bedeckt.“ Er antwortet: „Dein Hals ist ein Turm aus Elfenbein.“
Die Nachfolger Alexanders des Großen setzten im Kampf gegen die jüdischen Freiheitskämpfer Elefanten ein: Das Tier wurde zum Symbol der Militärmächte. „Den Elefanten hielt man den Saft von Trauben und Maulbeeren vor, um sie zum Kampf zu reizen. […] Zu jedem Elefanten stellten sich tausend Mann; diese hatten Kettenpanzer an und bronzene Helme. [...] Jedes Tier trug einen befestigten, gut gesicherten Turm aus Holz, [...] dazu vier Soldaten, die von dem Turm aus kämpften, sowie seinen indischen Lenker.“ (1 Makk 6,34–37) «
Dr. Eduard Baumann, Direktor der BibeLwelt Salzburg
„Vom Steinbock bis zum großen Fisch – Tiere in der Bibel“, Sonderausstellung der Bibelwelt mit dem Zoo Salzburg, bis 17. September.
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