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Aufräumen, staubsaugen, Boden wischen, Fenster putzen und so weiter – die Liste der Aufgaben beim Frühjahrs- bzw. Osterputz ist lang, der Zeitdruck möglicherweise groß. Beim Abarbeiten entstehen oft Hektik und Unachtsamkeit, diese gehören zusammen mit Ablenkungen zu den häufigsten Unfallursachen bei Reinigungsarbeiten im Haushalt.
Wie das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) berichtet, haben sich im Jahr 2024 beim Putzen 26.700 Personen so schwer verletzt, dass sie entweder ambulant (80 Prozent) oder stationär (20 Prozent) im Krankenhaus behandelt werden mussten. „Beim Frühjahrsputz selbst wurden im Vorjahr rund 4.000 Personen österreichweit verletzt. Prävention ist derzeit daher besonders empfehlenswert“, sagt Johanna Trauner-Karner, Leiterin des Fachbereichs Sport- und Freizeitsicherheit im KFV.
Zu den häufigsten Verletzungsarten gehören Knochenbrüche, offene Wunden, Sehnen- und Muskelverletzungen sowie Prellungen. Um diese und auch alle anderen Verletzungen möglichst zu vermeiden, ist es wichtig, sich ausreichend Zeit zu nehmen, sich gut vorzubereiten und Hindernisse bereits vor den eigentlichen Reinigungsarbeiten aus dem Weg zu räumen. Das können Teppiche sein, Blumentöpfe, leere Bierkisten, Einkaufskörbe, Schuhe, Spielzeug, Laptopkabel usw.
Einige Unfälle von Männern habe es im Vorjahr beispielsweise gegeben im Zusammenhang mit Bierflaschen, Bierkisten sowie einem 6er-Tragerl Bier, weil diese entweder beim Aufräumen im Weg gestanden sind oder die Männer beim Wegräumen der Bierkisten zu Sturz gekommen sind. Nichtsdestotrotz handelt es sich beim überwiegenden Teil der Verletzten bei Reinigungsarbeiten im Haushalt um Frauen. „Ein Zeichen dafür, dass Putzarbeiten im Haushalt vermutlich weiterhin großteils von Frauen verrichtet werden“, sagt Trauner-Karner.
Auch Haustiere können zu Stolperfallen werden, wenn sie zwischen den Beinen herumlaufen oder Putzeimer und Besen umstoßen. Ideal sei es daher, wenn sich Hund und Katz während des Putzens nicht in den betroffenen Wohnräumen aufhalten. Auch während des Arbeitens selbst können Stolperfallen entstehen, etwa durch Staubsaugerkabel. Diese immer so führen, dass niemand darüberfällt. Nach dem Staubsaugen das Gerät samt Kabel am besten gleich verstauen. Ähnliches kann für Wischkübel und Besen gelten.
Um einen sicheren Stand zu haben, sollten (rutsch-)feste Schuhe getragen werden, denn weite Hausschuhe oder Socken bieten keinen ausreichenden Halt, schon gar nicht bei nassem Untergrund. Nach dem Wischen sollte dem Boden genügend Zeit gegeben werden, zu trocknen.
Will man hoch hinaus, sollten auf jeden Fall sichere und stabile Leitern mit rutschfesten Füßen verwendet werden. Fensterbänke, Stühle oder wackelige andere Möbel sind nicht empfehlenswert. Beim Umgang mit Reinigungsmitteln können Handschuhe und Schutzbrillen Verletzungen bzw. Verätzungen verhindern, so auch lange Hosen und langärmelige Shirts. Da viele Reinigungsmittel gefährliche Chemikalien enthalten, sollte vor dem Gebrauch sorgfältig geprüft werden, wie diese korrekt angewendet werden (Etikett am Produkt, Internetrecherche, Experteninformation). Sind Kinder mit im Haushalt, sollten Putzmittel außerhalb deren Reichweite und mit geschlossenem Deckel verwahrt werden. Es gibt verschiedene Tätigkeiten, die besser nicht alleine durchgeführt werden, wie etwa das Ab- und Aufhängen von Vorhängen. Beim Verrücken oder Wegtragen schwerer Gegenstände wie Möbel, damit man dahinter putzen kann, lässt man sich auch besser helfen.
Wie bereits erwähnt, führt unter anderem Hektik beim Putzen oft zu Unfällen. Auch wenn es eine wenig beliebte Aufgabe für viele ist, sollte man sich dennoch ausreichend Zeit dafür nehmen und zwischendurch immer wieder Pause machen. Ein wenig lustiger wird das Ganze, wenn man sich eine Musik-Playlist zurechtlegt, einen Podcast oder was man sonst gerne hört. So vergeht die Zeit auch schneller und es fühlt sich weniger nach Arbeit an.
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