Wort zum Sonntag
Laut dem offiziellen Endergebnis stimmten 66,4 Prozent der Iren für eine Streichung des achten Verfassungszusatzes, der das Lebensrecht des ungeborenen Kindes mit dem der Mutter gleichstellt. 33,6 Prozent votierten gegen eine Verfassungsänderung und für eine Beibehaltung des Status quo. Die Wahlbeteiligung lag offiziellen Angaben zufolge bei 64,1 Prozent. Mehr als drei Millionen Iren hatten sich für die Abstimmung registrieren lassen. Laut Wahltagsbefragungen sprachen sich vor allem junge Menschen für eine Änderung der Gesetzeslage aus. Die Regierung von Ministerpräsident Leo Varadkar kündigte an, bis Ende des Jahres ein neues Abtreibungsgesetz verabschieden zu wollen, wonach Schwangerschaftsabbrüche bis zur zwölften Woche legal sind. Danach sollen Abtreibungen aus medizinischen Gründen bis zu einer Frist – diskutiert wurde die 24. Schwangerschaftswoche – erlaubt sein.
Der Vatikan hat das Ergebnis des irischen Referendums zur Abtreibung bedauert. „Ich glaube, da gibt es keinen Sieg zu verkünden und nichts zu feiern“, sagte der Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben, Erzbischof Vincenzo Paglia, dem Onlineportal „Vatican News“. Er bezog sich dabei auf Formulierungen mancher Befürworter der Abschaffung, die in Dublin das Ergebnis der Volksabstimmung feierten.
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