Wort zum Sonntag
Der neugewählte Primas der neuetablierten autokephalen orthodoxen Kirche der Ukraine, Metropolit Epifanij (Dumenko), zelebrierte am Sonntag erstmals in dieser Funktion in der Kiewer Hagia Sophia. In seiner ersten Ansprache nach der Wahl am Samstagabend hatte Metropolit Epifanij vom Vorplatz der Sophienkathedrale aus an alle orthodoxen Christen in der Ukraine appelliert, sich um die neue Kirche zusammenzuschließen, deren Tore „offen für alle“ seien. Als Gast nahm u. a. Staatspräsident Petro Poroschenko teil. In einer Ansprache vor dem Konzil betonte er, die kirchliche Unabhängigkeit sei wichtig für die „nationale Sicherheit“. Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie, kündigte in einer Erklärung an, er werde dem neugewählten Oberhaupt die Bulle über die Anerkennung als neue eigenständige Schwesterkirche zum orthodoxen Weihnachtsfest am 6. Jänner in Istanbul übergeben. Damit wird sie aus Sicht Konstantinopels allen bislang 14 eigenständigen orthodoxen Kirchen gleichgestellt. Die russisch-orthodoxe Kirche lehnt die neue ukrainische Kirche strikt ab.
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