Wort zum Sonntag
In den freien Stunden der Versammlungswochen besuchten insbesondere deutsch sprechende Synodale ganz gerne einmal die Anima – das Zentrum der deutschsprachigen Seelsorge in Rom. Der wochenlange Austausch in einer Fremdsprache kann ja durchaus ermüden, vor allem, wenn es um persönliche Einschätzungen, theologische Differenzierungen oder kulturelle Wahrnehmungen geht – Deutsch war nämlich keine Synodensprache mehr.
Bemerkenswert fand Anima-Rektor Michael Max, wie positiv die Atmosphäre und die Gesprächsmethode der Versammlung von den verschiedenen Teilnehmenden empfunden wurde. „Die Gespräche an den runden Tischen wurden sehr anregend erlebt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei künftigen Bischofssynoden wieder alle in Reih und Glied hintereinander sitzen und über vorgefertigte Papiere abstimmen. Das ist vorbei.“
Allerdings sei die Methode der spirituellen Konversation kein Allheilmittel. „Sie führt nicht dazu, dass man auf den theologischen und kirchenrechtlichen Punkt kommt. Da kommt sie an ihre Grenze. Vieles muss jetzt noch theologisch und kirchenrechtlich ausgedeutet werden.“ Dafür sei ein Jahr eine kurze Zeit. „Ich bin mir nicht sicher, ob die Kommissionen, die wohl aus Synodalen und Fachleuten gebildet werden, in so kurzer Zeit auf den Punkt kommen.“ Außerdem müsse „Papst Franziskus die letzten Schritte auf dem gemeinsamen Weg setzen“, so Max. „Prozesse anzustoßen ist seine Stärke, aber ist er auch bereit, Entscheidungen zu treffen? Da sehe ich einen Knackpunkt. Denn die Synode bleibt ein Beratungsgremium.“
Nach den intensiven Gesprächen und Beratungen seien alle „erfüllt müde“, auffallend sei aber die große Ernsthaftigkeit und positive Energie gewesen, die unter den Teilnehmenden zu spüren war.
Slouk
Wort zum Sonntag
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>