Wort zum Sonntag
Die nördlichste katholische Pfarre der Welt befindet sich in der norwegischen Stadt Hammerfest, ungefähr drei Stunden Autofahrt vom Nordkap entfernt. Die Gläubigen kommen aus 70 Nationen. Weltkirche sei hier spürbar, so der Generalsekretär des deutschen Bonifatiuswerks, Msgr. Georg Austen, der sich derzeit zu einem Besuch vor Ort aufhält.
Im Interview mit dem Kölner Portal domradio.de berichtete Austen aber auch über viele Herausforderungen für die kleine katholische Minderheit. „Die Gemeindemitglieder hätten von Schwierigkeiten erzählt, da es beispielsweise kein Kirchensteuersystem wie in Deutschland gebe.“ Austen schilderte zudem, dass das Sprachproblem und die weiten Entfernungen große Herausforderungen seien. „In ganz Tromsö in der Prälatur – halb mal so groß wie Deutschland – leben etwa 7.500 Katholiken, das sind ungefähr zwei Prozent der Bevölkerung. Sehr international und jung, aber eben eine materiell arme Kirche in einem reichen Land“, so der Geistliche.
Austen verwies auch auf die Klöster in der Diaspora, wo die katholischen Christinnen und Christen in einer Minderheitensituation leben. Es seien Orte des Gebetes, wo auch viele Christen der lutherischen Kirche, die etwa 90 Prozent der Bevölkerung im hohen Norden Norwegens ausmachten, in guter Verbundenheit hinkämen. Austen berichtete außerdem von einem Besuch einer kleinen Gemeinde, in der über 50 Prozent der Mitglieder aus Polen kommen und die nächstgrößere Gruppe aus Philippinerinnen und Philippinern bestehe. „Es ist sehr schön zu erleben, dass man dort zusammenwächst. Aber die Sprache ist ein Problem, das sie miteinander verbindet“, sagte er. Das Bonifatiuswerk unterstützt Katholiken in einer Minderheitensituation, etwa in Skandinavien, und fördert neue Initiativen in der Seelsorge.
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