Christian Landl ist Diakon und Seelsorger in den Pfarrgemeinden Schörfling, Weyregg und Steinbach am Attersee.
Als Zeichen der Trauer über den Tod des emeritierten Papstes läutete die Pummerin des Wiener Stephansdoms für fünf Minuten. Auch die Glocken der Domkirchen in ganz Österreich stimmten in das Trauergeläut ein, wie die Österreichische Bischofskonferenz bestätigte.
Benedikt XVI. war von 2005 bis 2013 Oberhaupt der katholischen Kirche. Er war der erste deutsche Papst seit 482 Jahren. Vor seiner Wahl war er gut 23 Jahre lang Leiter der Glaubenskongregation im Vatikan.
In seiner Amtszeit versuchte er, Glaube und Vernunft zu versöhnen, die christlich-humanistischen Wurzeln Europas wiederzubeleben und die Kirche von Skandalen zu reinigen. Kirchengeschichte schrieb er mit seinem freiwilligen Amtsverzicht im Februar 2013.
Papst Franziskus wird am Donnerstag um 9.30 Uhr die Totenmesse für seinen Vorgänger Benedikt XVI. auf dem Petersplatz halten. ORF2 überträgt das Requiem am Donnerstagvormittag live.
Bis zu dieser Messe wird der Leichnam ab Montag (2. Jänner) im Petersdom aufgebahrt, damit die Gläubigen von Benedikt XVI. Abschied nehmen können. Das taten schon jetzt tausende Menschen. Auf Livebildern von "Vatican News" waren zu Mittag lange Menschenschlangen auf dem Petersplatz zu sehen.
Zur Trauerfeier für den verstorbenen emeritierten Papst Benedikt XVI. haben mehrere österreichische Bischöfe ihre Teilnahme zugesagt. Neben dem Vorsitzenden der Österreichischen Bischofskonferenz, dem Salzburger Erzbischof Franz Lackner, werden auch der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn und der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl nach Rom reisen.
Auch der Salzburger Alterzbischof Alois Kothgasser, der derzeit mit einer Gruppe Priesterseminaristen in Italien ist, wird an der Feier am Donnerstag auf dem Petersplatz teilnehmen.
Ebenso reist der neue Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ), der Wiener armenisch-apostolische Bischof Tiran Petrosyan, nach Rom.
Ebenso reist der Wiener serbisch-orthodoxe Bischof Andrej (Cilerdzic) nach Rom.
Der emeritierte Papst starb am Silvestertag um 9.34 Uhr im Alter von 95 Jahren im Kloster Mater Ecclesiae in den Vatikanischen Gärten, in dem er seit seinem Amtsverzicht im Februar 2013 lebte. Der Vatikan informierte die Öffentlichkeit am Samstag gegen halb elf Uhr in einem Kommunique von Vatikansprecher Bruni über den Tod von Benedikt XVI. "Schmerzerfüllt muss ich mitteilen, dass Benedikt XVI., Papst Emeritus, heute um 9.34 Uhr im Kloster Mater Ecclesiae im Vatikan verstorben ist", so der Wortlaut der Mitteilung. Wie Bruni weiter berichtete, hat Benedikt XVI. am Mittwoch nach der Heiligen Messe die Krankensalbung erhalten.
Benedikt XVI. war von 2005 bis 2013 Oberhaupt der katholischen Kirche. Er war der erste deutsche Papst seit 482 Jahren. Vor seiner Wahl war er gut 23 Jahre lang Leiter der Glaubenskongregation im Vatikan. In seiner Amtszeit versuchte er, Glaube und Vernunft zu versöhnen, die christlich-humanistischen Wurzeln Europas wiederzubeleben und die Kirche von Skandalen zu reinigen. Kirchengeschichte schrieb er mit seinem freiwilligen Amtsverzicht im Februar 2013.
Joseph Ratzinger, am 16. April 1927 in Marktl am Inn geboren, lehrte seit 1953 Dogmatik und Fundamentaltheologie in Freising, dann in Bonn, Münster, Tübingen und Regensburg. Während des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) war er Berater des Kölner Kardinals Josef Frings. 1977 machte ihn Papst Paul VI. zum Erzbischof von München und Freising; sein Wappenspruch lautete "Mitarbeiter der Wahrheit".
1981 machte Johannes Paul II. (1978-2005) Ratzinger zum Leiter der Römischen Glaubenskongregation, deren Aufgabe die Reinhaltung der katholischen Lehre ist. Die ersten Jahre dort waren von der Auseinandersetzung mit der Befreiungstheologie geprägt. 1992 erschien der unter seiner Federführung erarbeitete, bis heute gültige Katechismus der katholischen Kirche.
Nach dem Tod von Johannes Paul II. zelebrierte Ratzinger als Kardinaldekan die Totenmesse. Aus dem anschließenden Konklave zur Papstwahl ging er selbst am 19. April 2005 als erster deutscher Papst seit 482 Jahren hervor.
Er nannte sich Benedikt XVI., in Erinnerung an den Gründer des Benediktinerordens und Patron Europas (um 480-547) und an den "Friedenspapst" Benedikt XV. (1914-1922). Zu Eckpunkten seiner Amtszeit zählten die Auseinandersetzung mit dem Islam, die Aufarbeitung des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche und die Aussöhnung mit den Traditionalisten, aber auch die Ökologie.
Benedikt XVI., der sich auch im Papstamt immer als theologischer Forscher und Lehrer verstand, hinterließ ein reiches Werk an Predigten und Schriften, in denen er die Bibel, die Kirchenväter und die Liturgie für den christlichen Glauben der Zeit zu erschließen versuchte. Nach seinem überraschenden Amtsverzicht im Februar 2013 lebte er in einem ehemaligen Kloster in den vatikanischen Gärten; in den letzten Jahren körperlich geschwächt, doch mit klarem Geist.
Benedikt XVI. war der mit knapp acht Jahren am längsten regierende deutsche Papst der Kirchengeschichte. Sein Pontifikat war bedeutend kürzer als das seines Vorgängers Johannes Paul II. (1978-2005) mit fast 27 Jahren. Dennoch hat der erste Papst aus Deutschland nach knapp 500 Jahren die Kirche mitgeprägt.
Persönlicher Nachruf von Chefredakteur Heinz Niederleitner
Update 3.1.2022
Christian Landl ist Diakon und Seelsorger in den Pfarrgemeinden Schörfling, Weyregg und Steinbach am Attersee.
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