Wort zum Sonntag
Um einmal am eigenen Leib zu erfahren, was es bedeutet, von 22 Uhr bis 6 Uhr berufstätig zu sein, machten 18 Jugendliche die Nacht zum Tag und gingen in die „Nachtschicht“. Vor 25 Jahren wagte die Betriebsseelsorge Linz-Mitte damit neue Wege in der Jugendarbeit.
Im Rahmen des pädagogischen Konzeptes „City Bound“ sollten junge Leute aus der Stadt das eigene Umfeld erleben und anders kennenlernen. Konkret entwickelt wurde die Idee mit der Nachtschicht von der Jugendleiterin des Betriebsseelsorgezentrums Linz-Mitte.
Ihr ging es vor allem darum, dass die Jugendlichen vier Aspekte der Nachtarbeit wahrnehmen: das Soziale, das Rechtliche, die Wirtschaftlichkeit und die Gesundheit. Das Projekt startete an einem Donnerstag und dauerte vier Tage und Nächte bis Sonntag. Der erste Abend stand im Zeichen ausgelassenen Feierns. „Gemeinsam zog man in die Großdisco „Nachtschicht“ am Linzer Stadtrand. Allerdings galt das Interesse dabei auch jenen, die hinter den Kulissen arbeiten, damit die Unterhaltungsmaschine läuft“, berichtete die Kirchenzeitung.
Die folgenden Tage dienten – nach wohlverdienten Schlafpausen – tagsüber der Weiterbildung mit Experten. Abends brachen die Jugendlichen dann in Gruppen auf, um selbst Nachtschicht-Erfahrung zu sammeln. „Bei der Telefonauskunft und beim Pizzamann, beim Fernheizwerk, beim City-Radio, bei der Rettung, im Taxi usw. wurde in der letzten Nacht von 21 Uhr bis 4 Uhr früh Dienst gemacht.“
Am Ende des Projekts wurden die gewonnenen Erfahrungen gesammelt. Ein Jugendlicher sagte zur Kirchenzeitung, dass ihm erst jetzt bewusst sei, wie viele Menschen in der Nacht arbeiten müssten: „Ich habe vorher nicht darüber nachgedacht, weil diese Arbeit oft selbstverständlich ist und nicht gesehen wird. Ich habe viel Respekt vor diesen Leuten.“
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