Wort zum Sonntag
Laut der am Montag veröffentlichten Instruktion können Laien „an der Ausübung der Hirtensorge“ in einer Pfarre „beteiligt“ werden. Auch der notwendigen Zusammenarbeit des Pfarrers mit geschultem Personal beispielsweise in Bereichen wie Vermögensverwaltung, Gemeindekatechese oder Caritas steht nichts im Wege. Von der letztverantwortlichen Gemeindeleitung bleiben Laien aber ausgeschlossen. Auch auf Bezeichnungen wie „Leitungsteam“, die eine kollegiale Leitung der Pfarre zum Ausdruck bringen, ist zu verzichten, betont das Schreiben. Stattdessen seien für Laien Bezeichnungen wie „Koordinator für ... “, „pastoraler Mitarbeiter“, „pastoraler Assistent“ und „Beauftragter für ... “ passender. Als Zweck des elf Kapitel umfassenden Schreibens nennt der Vatikan eine Antwort auf Strukturreformen, die „wegen tiefgehender sozialer und kultureller Veränderungen in nicht wenigen Diözesen vorbereitet werden oder durchgeführt worden sind“. Für die Aufhebung oder Zusammenlegung von Pfarren, wie sie vielerorts geplant werden, verlangt das Schreiben begründete Einzelfallentscheidungen von den Bischöfen. Die Neuorganisation von Pfarrgemeinden und Diözesen sei „flexibel und behutsam durchzuführen“. Die Instruktion betont die Pfarre als Ort, um „durch die Verkündigung des Glaubens und die Spendung der Sakramente das Evangelium den Menschen zu bringen“. Pastorales Handeln sei „durch eine wirkliche und vitale Zusammenarbeit zwischen Priestern, Diakonen, Gottgeweihten und Laien“ geprägt.
Bei der vom Vatikan veröffentlichten Instruktion handelt es sich um eine weltweite Instruktion für alle Diözesen. In der Diözese Linz war bekannt, dass das Schreiben kommen würde. Eine Instruktion sei kein neues Gesetz, sondern eine Auslegung des bestehenden Kirchenrechts, wird betont. Das Konzept der Strukturreform der Diözese Linz mit einem Pfarrer und zwei weiteren Vorständen entspreche dem Kirchenrecht, heißt es seitens der Diözesanleitung. Welche genauen Auswirkungen die Instruktion auf das diözesane Strukturmodell hat, wird derzeit von Generalvikar Severin Lederhilger geprüft. Wie bereits angekündigt, wird aktuell an Gesetzestexten für die Diözese Linz gearbeitet.
Erste Reaktionen in Deutschland auf das vatikanische Schreiben fielen negativ aus. Die Instruktion dürfte alle vor den Kopf stoßen, die sich in den letzten Jahren bemüht haben, auf den Priestermangel zu reagieren und das Leben in den Pfarreien trotzdem organisatorisch abzusichern, heißt es zum Beispiel in einem Kommetar auf katholisch.de, dem „Internetportal der katholischen Kirche in Deutschland“.
Wort zum Sonntag
Turmeremitin Birgit Kubik berichtet über ihre Woche in der Türmerstube hoch oben im Mariendom Linz >>
Die KIRCHENZEITUNG bietet vielfältige Angebote für Pfarren:
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>