Wort zum Sonntag
Der 1950 in Neumarkt im Mühlkreis geborene langjährige ORF-Journalist war von 2011 bis 2018 Präsident der Katholischen Aktion Oberösterreich und in der Diözese Linz auch im kulturellen und gesellschaftlichen Leben aktiv - etwa als Obmann der Initiative "Land der Menschen", die sich für ein friedliches Zusammenleben einsetzt.
Bert Brandstetter habe sich "unermüdlich für eine zeitgemäße und lebendige Seelsorge eingesetzt und hierfür Reformen in den kirchlichen Strukturen eingefordert", betonte Hasibeder. Zudem habe sich der vormalige Präsident der offiziellen Laienorganisation der Katholischen Kirche "stets für soziale Gerechtigkeit starkgemacht und aus christlicher Perspektive politische und gesellschaftliche Vorgänge kommentiert".
Auch Bernhard Rudinger, viele Jahre als KA-Generalsekretär engster Mitarbeiter Brandstetters, würdigte den Verstorbenen für seine wertvollen Impulse und Erfahrungen, mit denen er die Katholische Aktion sieben Jahre lang in ihrer seelsorglichen und sozialpolitischen Arbeit unterstützt habe.
Betroffenheit über den Tod Brandstetters äußerte auch der Verband Katholischer Publizistinnen und Publizisten Österreichs. Die journalistische Arbeit des verstorbenen Mühlviertlers sei "von seinem Wesen" geprägt gewesen: "Grundehrlich, daher sorgfältig in der Recherche und originell - er fand Geschichten an Plätzen, wo niemand hinschaut; durch seine unbedarft klingenden Fragen drang er tief in das ein, was tatsächlich geschehen ist", würdigte Verbandsvorsitzende Gabriele Neuwirth. Brandstetter habe "immer in größtem Respekt gegenüber den Menschen" geschrieben: "Mit dem Klang seiner volltönenden Stimme brachte er auf den Tisch, was gesagt werden musste. Ob gelegen oder ungelegen."
Bert Brandstetter war nach seiner schulischen Ausbildung am Linzer Petrinum und einem Psychologie- und Pädagogik-Studium an der Universität Salzburg sowie einer Gesangsausbildung am Mozarteum u.a. bei der Kronen Zeitung und der KirchenZeitung der Diözese Linz tätig. Ab 1983 arbeitete er als Journalist im ORF-Landesstudio Oberösterreich.
Heinz Niederleitner, Chefredakteur der Linzer KirchenZeitung und Vorsitzender der OÖ. Journalistenforums würdigt Brandstetter:
„Mit Bert Brandstetter verliert Oberösterreich einen profilierten und gestandenen Medienmacher, der stets das Menschliche in die Mitte seiner Arbeit gestellt hat. Unzählige Landsleute begleitete er mit seiner morgendlichen Radiosendung in den Tag. Als er KA-Präsident wurde, kommentierten das Journalistenkollegen mit den Worten: „Die katholische Kirche muss jetzt früher aufstehen.“ Das hat sich auch bewahrheitet, denn die Kirche verliert mit Brandstetter einen kritisch-wachen Geist, der sich kein Blatt vor den Mund genommen und die naheliegenden Fragen aufgeworfen hat. Zum offenen Wort in der Kirche hat Bert Brandstetter einen wesentlichen Beitrag geleistet.
Was vielleicht weniger bekannt ist: Wir verlieren auch einen wunderbaren Musiker, Sänger und Reisebegleiter. Seine frühe journalistische Tätigkeit hatte ihn auch in die Redaktion der KirchenZeitung geführt. Bert Brandstetter hat das Schreiben von Nachrufen zuletzt auf hohes Niveau gebracht. Umso schwerer fällt es, nun für ihn die richtigen Worte zu finden.“
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