Wort zum Sonntag
Den vielen Tierbesitzer:innen im Pfarrgebiet wollte er in der Kirche einen Raum geben. Mit diesem Anspruch hat Pfarrer Franz Zeiger vor mehr als 20 Jahren die jährlich stattfindenden Tiersegnungen ins Leben gerufen. „Gott betrachtet die ganze Welt als seine Schöpfung und nicht nur uns Menschen“, ist für Franz Zeiger klar.
In seinem Pfarrhof beherbergt der tierliebe Pfarrer fünf Katzen und zwei Hunde. Durch die Segnungen in Linz-St. Peter fanden auch die Lebensgeschichten der Tierbesitzer:innen plötzlich Platz. „Ich habe gemerkt, dass viele von ihnen nur die Mindestpension haben und sich das nötige Tierfutter nur sehr schwer leisten konnten“, erzählt er.
Damit Menschen in sozialer Notlage nicht auch noch der Verlust des geliebten Tiers droht, hat er im Jahr 2010 die Tiertafel initiiert. Diese vermittelt kostenlos Tierfutter an bedürftige Menschen. Zudem werden die Kosten für dringend notwendige Tierarztbehandlungen übernommen. Mehr als 100 Tierbesitzer:innen sind „Stammkunden“ in der Kartei der Tiertafel, Tendenz steigend.
Immer größer wird der Zulauf auch bei der Spallerhofer Tafel, bei der zweimal pro Woche Grundnahrungsmittel an Menschen ausgeben werden, die in einer schwierigen Lage sind. Diese Tafel gibt es seit Herbst 2020, als die Pfarre Linz-St. Peter auf die durch die Pandemie entstandene Not reagierte.
Bei der Spallerhofer Tafel landen zum einen Lebensmittel, die im Handel nicht mehr ausgegeben werden dürfen, aber noch vollkommen in Ordnung sind. Außerdem kaufen Menschen aus der Pfarre als Spende eigens für die Tafel ein.
„Mittlerweile kommen nicht nur ältere Menschen, sondern auch junge Familien mit Kindern, die die Teuerung stark trifft. Die Lage ist bei manchen dramatisch, die sind total verzweifelt, weil sie sich zum Beispiel nicht einmal mehr den Strom leisten können“, sagt Franz Zeiger. Mit gezielter, zusätzlicher Hilfe greift die Pfarre diesen Menschen unter die Arme.
Wer diese Unterstützung benötigt, muss seine soziale Bedürftigkeit zwar nachweisen, eine Beschränkung der Hilfsleistungen auf Bewohner:innen des Stadtteils Spallerhof gibt es aber nicht. Damit reicht das soziale Engagement der Pfarre weit über die Pfarrgrenzen hinaus und erstreckt sich auf das gesamte Linzer Stadtgebiet. Die Motivation für all den großen Einsatz formuliert Pfarrer Franz Zeiger so: „Jesus hat gesagt, dass alle zu ihm kommen sollen, die mühselig und beladen sind und nicht nur ein paar, ich denke, das ist ganz wichtig. Unsere Hilfe ist wie eine Visitenkarte der Kirche, die uns glaubwürdig macht.“
Dazu zählt übrigens auch, dass sich die Pfarre am Spallerhof seit dem Jahr 2015 der Flüchtlingshilfe verschrieben hat. Dutzenden Menschen wurde damit die Ankunft in der neuen Heimat erleichert und der Weg in die Selbstständigkeit geebnet.
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Turmeremitin Birgit Kubik berichtet über ihre Woche in der Türmerstube hoch oben im Mariendom Linz >>
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