Wort zum Sonntag
Oliver Glasner ist zurzeit einer der erfolgreichsten Fußballtrainer Österreichs. Doch die Stunde am Abend ist es – daheim, wenn er seine kleine Tochter in den Schlaf begleitet –, in der er den Sinn des Lebens am tiefsten spürt und in der er sich Gott am nächsten weiß.
„Gott ist zu nichts zu gebrauchen!“ Dies stellte der Pastoraltheologe an den Beginn seiner Antwort. Zu oft sei Gott „gebraucht“ und dadurch missbraucht worden, um etwa Macht zu legitimieren. Die eigentlich religiöse Frage wäre, ob am Ende der Tod oder die Liebe stärker sei. Religiosität bedeute, verbunden zu sein mit dem Grund des Lebens.
Christine Haiden, Chefredakteurin von „Welt der Frauen“, sieht die Stärke der Religion darin, dass sie Menschen kreativ werden lässt, ihnen Rückgrat gibt, dass sie aus sich herausgehen und ihren Beitrag zur Gestaltung der Welt leisten. „Die Lebendigkeit des Menschen ist es, worum es geht.“
Für Elisabeth Rabeder, Betriebsleiterin im Curhaus der Marienschwestern in Bad Mühllacken, hat Religion vor allem mit Begegnung zu tun. Während einer Kur vermöchten Gäste diese im Alltag oft verschüttete Gottesnähe zu spüren.
Zulehner betonte am Ende des fast dreistündigen und sehr gut besuchten Gesprächsabends am Freitag: „Wir sind zu Kirchen-fixiert – und wir sollten anfangen zu sehen, dass es beim Evangelium nicht um die Kirche geht, sondern um Gott.“ Haiden sieht das Ende der konfessionell geprägten Religiosität gekommen, auch die Grenzen zwischen Religionen würden fließend.
Oliver Glasner bestätigte das als LASK-Trainer: Seinem Team gehörten Spieler aus verschiedenen Religionen an, doch ihr Glaube trenne die Spieler nicht, er hätte eher verbindende Kraft. Wie man einander unterstützt, einander „guttut“, das habe mit Religion zu tun. «
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