Wort zum Sonntag
Viele Kinder und Jugendliche hätten in den letzten Wochen ihren großen Tag bei der Feier von Erstkommunion und Firmung in den Pfarren gehabt. Corona hat das alles nach hinten verschoben. Bis vor Kurzem war vielerorts noch unklar, wann es neue Termine geben kann. Doch durch die weitere Lockerungsschritte für öffentliche Gottesdienste kommt wieder Schwung ins religöse Leben. Als eine der ersten Pfarren hat Asten auf die neue Situation reagiert und wird am 5. Juli das Fest der Erstkommunion feiern. Mittels Homelearning wurden die Kinder von der Religionslehrerin auf die Elemente der Messe und den Empfang der Kommunion vorbereitet. Es soll ein schönes Fest werden, auch mit musikalischer Gestaltung. Dennoch müsse klar sein: „Man muss in Kauf nehmen, dass es nicht ganz das gewohnte Programm ist. Das gemeinsame Frühstück nach der Messe muss zum Beispiel entfallen“, sagt Pfarrer Franz Spaller. Die Messe findet nach dem Gemeindegottesdienst ohne eigenen Festzug und nur mit Familienangehörigen statt. Denjenigen, die das nicht mögen, stellt es der Pfarrer nicht zuletzt deshalb frei, sich für die Erstkommunion im Frühjahr 2021 anzumelden. Einige Familie hätten ihm jedoch bereits signalisiert, dass sie froh sind, dass das lange Warten eine Ende hat, so Spaller.
Eine generelle Regelung für den Neustart der Erstkommunion gibt es in der Diözese Linz nicht. Zu unterschiedlich sei die Situation in den Pfarren dafür, befindet das diözesane Schulamt. So sind die Zahl der Kinder und der Fortschritt bei der Vorbereitung von Ort zu Ort recht unterschiedlich. Während ein Ersatztermin rund um den Schulschluss bislang die Ausnahme ist, planen nun viele Pfarren mit der Erstkommunion im Herbst, vorwiegend im September und Oktober. „Es tut allen gut, wenn es endlich eine gewisse Perspektive gibt, deshalb ist es sinnvoll, einen Termin anzupeilen. Für achtjährige Kinder ist schon eine Verschiebung um ein halbes Jahre eine halbe Ewigkeit“, meint Michaela Druckenthaner, Kinderpastoralreferentin in der Diözese Linz. Vorbehaltlich, dass bei den Coronamaßnahmen alles so bleibt, wie es ist, sei ein halbwegs normaler Rahmen wieder möglich. So muss gemäß der jüngsten Lockerung der Mund-Nasen-Schutz nicht ständig in der Kirche getragen werden und der Abstand zwischen den Menschen in der Kirche muss nur noch einen Meter betragen.
Auch bei Firmungen zeichnet sich ab, dass einige Pfarren den Herbst für einen Termin nutzen, wobei dies in deutlich geringerem Ausmaß geschieht als bei den Erstkommunionsfesten. So ist die Verschiebung um ein Jahr bei den Pfarren eine häufig genutzte Option. Bei den beiden Ennser Pfarren hingegen wurde in den letzten Tagen bereits der Oktober für die Firmung ausgewählt. Anstatt aber die Spendung des Sakraments für sämtliche Ennser an einem Termin anzubieten, was für eine gesteckt voll Kirche gesorgt hätte, werden Enns-St. Laurenz und Enns-St. Marien jeweils einen eigene Firmung haben, um die nötigen Abstände einhalten zu können.
Zur Sache
Seit Ende Mai dürfen Hochzeiten mit bis zu 100 Personen über die Bühne gehen. Gewisse Einschränkungen bleiben aber vorläufig bestehen: So müssen alle Personen, die nicht in einem Haushalt leben, einen Meter Abstand zueinander einhalten. Festgeschrieben ist auch die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in Innenräumen. Gerade bei größeren kirchlichen Hochzeiten will sich kein Paar jedoch kurzfristig trauen lassen. Auf dem Lester Hof in Kefermarkt, der gerne auch für kirchliche Hochzeiten gebucht wird, wird es deshalb im Juni noch kaum Trauungen geben. Erfreut über die neue Regelung ist Betreiberin Miriam Zellinger dennoch: Durch die Lockerungen haben die Leute wieder mehr Sicherheit und es so gebe ab August wieder an jedem Wochenende größere Hochzeiten auf dem Lester Hof.
Im August in Ischl. Auch Bad Ischls Pfarrer Christian Öhler wird ab August wieder Brautpaare trauen, die mit einer größeren Anzahl an Gästen feiern werden. Gert Smetanig, Pfarrer in Mauerkirchen und Burgkirchen, rechnet in seinen Pfarrkirchen dagegen erst frühestens ab September mit kirchlichen Hochzeiten.
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