Wort zum Sonntag
Die in einem von rund 80 Priestern unterzeichneten Brief an den Bischof formulierten Punkte seien nicht gegen die Diözese gerichtet, betont Michal. Er hofft auf einen „Gesprächsprozess, in dem wir einen Konsens über ein fruchtbares Miteinander von allgemeinem Priestertum und dem Weihe-Priestertum erarbeiten“ können.
Vor allem drei Punkte sind es, die Michal als „Federführender“ des Schreibens berücksichtigt wissen will. Nach dem zur Diskussion gestellten Strukturvorschlag der Diözese soll es künftig in Oberösterreich etwa 40 Pfarren geben, die von einem Dreierteam unter der Letztverantwortung eines Priesters geleitet werden. Aus den jetzigen 487 Pfarren werden selbständige Pfarrgemeinden, die von jeweils einem Seelsorgeteam geleitet werden. Außer dem Pfarrer können Priester, müssen aber nicht in jedem Team an der direkten Leitung beteiligt sein“. Ein Priester sollte nicht in mehr als zwei, drei Pfarrgemeinden leitend tätig sein müssen.
Die Gruppe um Josef Michal schlägt vor, dass die jetzigen Pfarren als Pfarren erhalten bleiben und dass jede Pfarre von einem Priester als Pfarrer, Moderator oder Provisor geleitet wird, „wobei Leitung beinhaltet, dass er mit einem Team von Laien zusammenarbeiten können muss“. Die Pfarren sollten jedoch in Verbänden von etwa vier, fünf Pfarren eng zusammenarbeiten. Michal arbeitet in Windhaag bei Perg und in Rechberg seit Langem mit Seelsorgeteams. Wichtig ist ihm aber die Leitungsbeteiligung durch den Priester. „Das Weihepriesteramt scheint uns im Strukturvorschlag der Diözese relativ auf die Seite gestellt“, meint er.
Ein weiterer Vorschlag betrifft die Umsetzung der Reformen. Im Brief wird angeregt, nicht nur den Diözesanvorschlag, sondern auch andere Modelle, wie jenes der Kooperation mehrerer Pfarren, in einem mehrjährigen Versuch zunächst zu erproben, ehe endgültige Entscheidungen getroffen werden, meint Michal gegenüber der KirchenZeitung.
Zurzeit gebe es, so Michal, noch genügend Priester unter 65 Jahren, sodass für jede dieser Pfarrgruppen etwa zwei Priester zur Verfügung stehen könnten. Zunächst sollte noch auf Priester aus anderen Ländern gesetzt werden, längerfristig müsse aber jede Kirche „so gesund sein, dass aus den eigenen Reihen die nötigen Dienste wachsen können“.
Wie im Zuge des Zweiten Vatikanischen Konzils die niederen Weihen abgeschafft wurden, könnten auch neue Weihen wieder eingeführt werden. Das Hauptaugenmerk müsse der Evangelisierung gelten. „Wir brauchen Zeit für die Seelsorge, nicht für die Strukturen“, betont Pfarrer Michal. «
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