Mira Stare ist Bibelwissenschaftlerin an der Kath.-Theol. Fakultät Innsbruck und Pfarrkuratorin in der Diözese Innsbruck.
Der Linzer Kurt Rohrhofer war acht Jahre alt, als Camilla Estermann am 21. November 1944 in Wien enthauptet wurde. Er hat die damals 63-jährige Frau nicht persönlich gekannt, ihre Wege müssen sich aber oftmals gekreuzt haben. Denn die Familie Rohrhofer wohnte direkt gegenüber der Wohnung Estermanns. Rohrhofer fühlt sich daher dem Lebenszeugnis Estermanns besonders verbunden und hat in der Linzer Familienkirche eine Gedenktafel initiiert.
In der Pfarre Linz-Heilige Familie liegt das Taufbuch mit dem Eintrag der Taufe von Camilla Estermann auf. Zehn Jahre verbrachte sie als Ordensfrau bei den Redemptoristinnen in Ried im Innkreis. Sie verließ 1917 das Kloster und blieb ihr Leben lang eine suchende, aber offensichtlich eine sehr hilfsbereite Frau.
Als sie gemeinsam mit französischen Zwangsarbeiterinnen in einer Näherei in Linz arbeiten musste, unterstützte sie diese Frauen, wo sie nur konnte.
Ein wenig Milch brachte das Fass zum Überlaufen. Camilla Estermann wurde denunziert und hingerichtet. Gegenüber den NS-Opfern wie „Papa“ Gruber oder Franz Jägerstätter ist sie wenig bekannt, ihre Lebenshingabe aber ist nicht weniger bedeutend.
Mira Stare ist Bibelwissenschaftlerin an der Kath.-Theol. Fakultät Innsbruck und Pfarrkuratorin in der Diözese Innsbruck.
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