Wort zum Sonntag
Generaldechant Slawomir Dadas stellte die geplanten Strukturen für das Dekanat Gaspoltshofen vor.Das Interesse war groß: Jede der 15 Pfarren hatte Vertreter/innen zu dem Informations- und Gesprächsabend am 13. März 2019 in Haag am Hausruck geschickt. Das Treffen fand als erweiterter Dekanatsrat statt. Keine einzige Pfarre fehlte, dazu kamen noch Verantwortliche der Caritas- sowie der Jugendarbeit und der Altenheimseelsorge. Und auch Bürgermeister und Gemeinderäte waren da.
Auslöser für den notwendigen tief greifenden Wandel der Pfarrstruktur sei der Priestermangel, betonte Generaldechant Slawomir Dadas mehrmals im Laufe des Abends. Auch wenn er in Pfarren unterschiedlich stark spürbar und für der Kirche „Fernstehende“ oft nicht so gravierend wahrnehmbar sei: „Er ist dramatisch. Wir stehen fünf Meter vor der Wand.“ Dadas sagte das ungeschminkt und drastisch, um die Dringlichkeit der Veränderungen deutlich zu machen: „Wir brauchen neue Strukturen, damit wir die Botschaft Jesu gut verkünden und als Kirche für die Menschen da sein können.“ Dass aus den bislang 487 Pfarren der Diözese rund 35 werden sollen, ist die nach außen hin einschneidenste Veränderung. Dabei sollen alle bisherigen Pfarren aber als Pfarr-Gemeinden bestehen bleiben (die KiZ hat das Konzept bereits zweimal vorgestellt). Zum Hintergrund des neuen Wegs erklärte Dadas: „Wir denken von der Taufe und der Firmung her, nicht von der Hierachie.“ Doch sind die Strukturen nicht Selbstzweck, sondern wollen Platz für Inhalte sicherstellen: für die Verkündigung des Evangeliums. Deutlich mehr als zwei Drittel der Anwesenden hätten beim Informationabend in Haag die geplanten Maßnahmen als positiv beurteilt,, ergab ein abschließender „Stimmungstest“. «
„In unserer Gemeinde gibt es einen Pfarrcaritas-Kindergarten, und ich schätze, dass mein unmittelbarer Ansprechpartner seitens der Pfarre, der Mandatsnehmer, direkt vor Ort ist. Aber wenn alles gut vereinbart ist, kann er auch in einer anderen Gemeinde seinen Sitz haben.“
Franz Waldenberger, Bürgermeister in Pennewang
„Die Strukturreform ist notwendig, und es kann gut werden. Wenn ich auf die Pfarre mit Pfarrer, Pastoralverantwortlichen und Wirtschafter schaue, halte ich für wichtig, dass das Wirtschaftliche der Pastoral untergeordnet bleibt und der Pfarrer das letzte Wort hat.“
Katharina Sturmaier, Dekanatsobfrau der Kath. Frauenbewegung
„Die Strukturen brauchen eine Reform, aber die Lösung ist der Glaube. Wir müssen Bibelkreise und Gebetskreise gründen, auch gemeinsam in die Kirche gehen und den Glauben leben. In jeder Pfarre werden sich Leute finden die sagen: ‚Unsere Kirchentür machen wir nicht zu‘.“
Christian Prorok ist Pfarrgemein-derat in Geboltskirchen.
„Bei uns in Weibern wird sich nicht viel verändern, denn wir haben ein Seelsorgeteam und unser Pfarrer ist jetzt schon für drei Pfarren zuständig. Ich finde gut, dass in der neuen Struktur die kleinen Pfarren nicht unter die Räder kommen. Es braucht aber viel ehrenamtliche Mitarbeit.“
Teresa Rabengruber ist Pfarrgemeinderätin in Weibern.
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