Wort zum Sonntag
Warum ist Pilgern so beliebt? Vielleicht hängt es damit zusammen, dass das Gehen an sich seinen eigenen Sinn hat: Es bringt unweigerlich einen Ortswechsel, eine neue Perspektive mit sich. Dieser Sinn, der keine weitgehende Interpretation braucht, liegt in jedem Schritt.
Und davon kann man auf dem Benediktweg in Oberösterreich viele machen: 370 Kilometer Pilgerweg zwischen Spital am Pyhrn und Passau sind ausgeschildert, 365 Kilometer Radpilgerweg stehen zur Verfügung, ebenso wie ein Rundweg (Bad Hall – Lambach – Kirchberg/Thening – St. Florian – Bad Hall).
Namensgeber ist Benedikt von Nursia (ca. 480 bis 547), der große Mönchsvater des Abendlands und Patron Europas. Und daher ist es auch kein Wunder, wenn der Benediktweg in Oberösterreich das Motto „Von Kloster zu Kloster“ hat. In Spital am Pyhrn befindet sich ein ehemaliges Kollegiatsstift, die Benediktinerklöster Kremsmünster und Lambach sowie die Benediktinerinnen von Steinerkirchen liegen ebenso auf dem Weg wie die Zisterzienserklöster Schlierbach und Wilhering sowie das Trappistenkloster Engelszell (die Zisterzienser entstanden aus dem Benediktinerorden heraus, die Trappisten sind Zisterzienser der strengeren Observanz). Ins Wegenetz eingebunden sind das Augustiner-Chorherrenstift St. Florian sowie das Franziskanerkloster in Pupping.
„Gemeinsame Wege führen die Menschen zusammen. Der Benediktweg will solch ein Weg sein“, sagte Kurt Rumplmayr, Obmann des Trägervereins und treibende Kraft in Oberösterreich des Projekts, das 2007 seinen Ausgang in St. Paul im Lavanttal (Kärnten) nahm. Nach Süden hin ist der Benediktweg mittlerweile bis nach Slowenien verlängert, im Norden übernimmt die Diözese Passau das Staffelholz.
Aus Holz ist auch der Pilgerstab, den Bischof Manfred Scheuer und Abt Ambros Ebhart am vergangenen Freitag segneten, gemeinsam mit den Brustkreuzen für die erste Pilger:innengruppe auf dem Benediktweg in Oberösterreich. Sie feierten gemeinsam mit Vertreter:innen der Klöster, des Tourismus und der Politik die Fertigstellung des neuen Abschnitts. Die Finanzierung war durch Bund, Land und EU ermöglicht worden. Auch in diesem Sinne hat der Pilgerweg Menschen zusammengebracht – über Gemeinde-, Regionen-, Landes- und Staatsgrenzen hinweg.
Alle Informationen zum Benediktweg finden Sie unter: www.benedikt-bewegt.at
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