Katharina Schindelegger (33) ist Theologin und Journalistin. Sie ist in den Pfarren Ober Sankt Veit und Unter Sankt Veit – Zum Guten Hirten (Wien 13) als Pastoralassistentin tätig.
Das Gebäude der Pädagogischen Hochschule (PH) der Diözese Linz am Freinberg ist ein architektonisches Juwel und steht unter Denkmalschutz.
Aber: Es wurde 1970 bis 1975 auf dem damaligen technischen Stand gebaut und ist nun sanierungsbedürftig. Die Diözese Linz hat sich entschieden, in dieser Herausforderung eine „Gunst der Stunde“ zu sehen und einen zukunftsfähigen Bildungscampus zu projektieren.
Der Plan ist, wesentliche Bildungsinstitutionen der Diözese auf dem Freinberg zu versammeln: Neben der bereits dort ansässigen Pädagogischen Hochschule sind das einerseits die Katholische Privat-Universität (derzeit Bethlehemstraße), das Konservatorium für Kirchenmusik (derzeit Petrinum) und ein Forschungskindergarten.
Andererseits soll zur bereits auf dem Freinberg befindlichen Schule für Sozialbetreuungsberufe der Caritas eine weitere Schule dieser Art (derzeit Schiefersederweg) hinzukommen. B
ereits auf dem Freinberg vorhanden sind neben der PH das Kolleg für Sozialpädagogik sowie ein Teil der Diözesan- und Universitätsbibliothek.
Letztere soll ganz auf den Freinberg umsiedeln und den Medienverleih der Diözese aufnehmen. Die Zusammenführung liegt auch nahe, weil die Gebäude in der Bethlehemstraße und im Schiefersederweg ebenfalls sanierungsbedürftig sind.
Das Projekt geht aber deutlich über rein wirtschaftliche Synergien hinaus. Der Campus soll auch die bereits bestehende inhaltliche Zusammenarbeit der Institutionen, die ja organisatorisch eigenständig bleiben, vertiefen: „Immer mehr Menschen gelangen zu der Erkenntnis, dass wir die Fragen der Zukunft nur lösen werden, wenn wir uns auf das rückbesinnen, was uns als Menschen ausmacht. Die Frage der Sinnstiftung, der Solidarität und der Menschlichkeit soll am Beginn des Denkens und Handelns stehen – nicht am Ende. Der Campus ist ein Ort für Menschen, die besondere Talente und Fähigkeiten in sich tragen und diese zum Erblühen bringen wollen“, sagt Diözesanbischof Manfred Scheuer.
Ebenso ein Fürsprecher dieses Projekts ist der Rechtswissenschafter und frühere Rektor der Johannes Kepler Universität, Meinhard Lukas: „Unsere Diözese schafft Raum für die Bildung des humanistischen Ichs. Das ist ein Glücksfall für Linz gerade als Stadt der Industrie, der Technologie und der digitalen Transformation. Das menschliche Maß im Fortschritt ist ein Gebot unserer Zeit.“ Lukas nennt den Campus einen „Meilenstein in der Entwicklung des Bildungsstandorts Oberösterreich“.
Schwester Maria Maul, Leiterin des Bereichs Bildung und Kultur der Diözese Linz, betont unter anderem die Bedeutung von Räumen für die Pädagogik: „Deshalb ist es mir eine Freude, mit dem Siegerprojekt einen Schritt in die richtige Richtung zu gehen.“
Mit dem Siegerprojekt meint die Pädagogin den Plan für die Erweiterung der bestehenden Gebäude auf dem Freinberg, der im Architektenwettbewerb aus insgesamt 19 Einreichungen auf Platz eins hervorgegangen ist: Thomas Pucher aus Graz (Atelier Thomas Pucher) hat laut Juryvorsitzendem Roland Gnaiger „eine einzigartige konzeptionelle Lösung“ entwickelt: Die Erweiterungen seien so gering, dass die denkmalgeschützte Erscheinung des Ensembles nahezu ungestört bleibe und das umliegende Grünland am nachhaltigsten geschont werde.
Dies erreicht man im Wesentlichen durch eine Erweiterung nach oben (Aufstockung) auf zwei Gebäuden. Nur ein Gebäude kommt neu dazu. Da auch auf den bisher ungenutzten Dachflächen Begrünung vorgesehen ist, geht Architekt Thomas Pucher davon aus, dass das gesamte Objekt letztlich „grüner als derzeit“ sein werde. Von den im Endzustand 25.000 Quadratmetern nutzbarer Fläche werden 8.000 durch die Erweiterung erreicht. Allerdings werden dafür nur 2000 Quadratmeter Boden verbaut, schätzt Pucher.
Die geplanten Kosten liegen bei 70 Millionen Euro. Bund und Land werden sich bei einigen der Einrichtungen an den Kosten beteiligen, sagt der für Bildung zuständige Bischofsvikar Johann Hintermaier. Zur Finanzierung sucht die Diözese auch Sponsor:innen, die in eine zukunftsfähige Bildungseinrichtung investieren möchten.
Ambitioniert ist das Projekt nicht nur in inhaltlicher, sondern auch in zeitlicher Hinsicht: 2026 soll der Bau beginnen, 2028 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Katharina Schindelegger (33) ist Theologin und Journalistin. Sie ist in den Pfarren Ober Sankt Veit und Unter Sankt Veit – Zum Guten Hirten (Wien 13) als Pastoralassistentin tätig.
Turmeremitin Birgit Kubik berichtet über ihre Woche in der Türmerstube hoch oben im Mariendom Linz >>
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