Wort zum Sonntag
Ein Weihnachtstruck, der alle neun Pfarren im Dekanat St. Johann/Wimberg am 24. Dezember anfährt: Wie sind Sie auf diese ungewöhnliche Idee gekommen?
Pater Otto Rothammer: Ich habe Fotos gesehen, auf denen die Firmenchefin Claudia Foisner mit einem alten Truck abgebildet ist und dann hat es bei mir bald klick gemacht. Die Transportfirma Foisner hat sich dann auch bereit erklärt, einen alten Truck – einen Volvo aus dem Jahr 2001– zur Verfügung zu stellen. Claudia Foisner wird außerdem in die Rolle eines Weihnachtsengels schlüpfen.
Was ist die Botschaft hinter dem Christkindl-Truck?
Rothammer: Zuerst einmal: Wir müssen nicht zu Gott gehen, Gott kommt zu uns, so wie der Truck in jeden Ort einfährt. Wir wollen zweitens zeigen, dass Weihnachten mit einer gewissen Schlichtheit verbunden ist, wenn man an diese einfache Krippe des Kindleins im Stall, das auf Heu und auf Stroh gebettet ist, denkt. Im Anhänger des Weihnachtstrucks ist ein Wohnzimmer im Stil der 1980er Jahre eingebaut, das ist durchaus schlicht gehalten.
Die dritte Dimension ist, dass Weihnachten über dieses Einfache hinaus etwas sehr Erhabenes hat. Der Truck soll alle Menschen zum Staunen bringen. So wie die Hirten bei Christi Geburt eben auch gestaunt haben.
Wie wird die Aktion in dem Lkw-Anhänger ablaufen?
Rothammer: Im Wohnzimmer des Truckaufliegers wird die Engeldarstellerin das Jesuskind in den Armen halten und in die Krippe legen. Die Ministrantinnen und Ministranten des Orts dürfen als himmlische Schar auf die Bühne des Truckaufliegers kommen und dieses Wohnzimmer einnehmen, die weihnachtliche Stimmung genießen und den Leuten zuwinken. Zum Schluss singen wir ein Lied, und dann bekommt jedes Kind einen Stempel auf die Hand und einen Lebkuchen. Und dann werden die Pforten des Trucks wieder geschlossen und das Christkind muss weiter in die nächste Pfarre fahren, denn das Christkind hat es ja, wie wir wissen, immer eilig.
Im Anhänger wird ein 1980er Jahre Wohnzimmer aufgebaut. Was kann man sich darunter vorstellen?
Rothammer: Da gibt es zum Beispiel nostalgische Glaskugeln und einen nussbraunen Wohnzimmerschrank, typisch für die 80er Jahre eben. Und auf dem Christbaum ist viel Lametta, wie es früher üblich war.
Der Truck verkürzt die Zeit zur Bescherung. Wie erinnern Sie sich an das Weihnachten Ihrer Kindheit, an das Warten an Heiligabend?
Rothammer: Das Wohnzimmer meiner Kindheit hatte eine Tür mit einer Art Milchglas, durch das man nur Umrisse sah. Ich weiß noch, wie ich mit meinem Bruder an dieser Scheibe förmlich klebte und durchgeschaut hab und genau gesehen habe, wie der Christbaum leuchtet und ich versucht habe, irgendwas zu erkennen, was unterm Baum liegen könnte.
Große Frage am Schluss: Worum geht es beim Weihnachtsfest, was macht es für Sie aus?
Rothammer: Also für mich persönlich ist Weihnachten das Fest, das mit ganz viel Gefühl und Liebe verbunden ist. Diese Stimmung erlebt man auch direkt zu Hause. Das ist der Grund, warum Weihnachten so beliebt ist, bei vielen Menschen beliebter als Ostern. Ich glaube, Weihnachten ist für jeden Menschen, der das erleben durfte, immer noch etwas Heiliges und hat einen besonderen Zauber.
Oberneukirchen: 9:15 Uhr, Marktplatz
Zwettl/R.: 9:45 Uhr, Marktplatz
Bad Leonfelden: 10 Uhr, Stadtplatz
Vorderweißenbach: 10:45 Uhr, Ortsplatz
Helfenberg: 11:30 Uhr, Ortsplatz
Traberg: 12 Uhr, vor dem Pfarrheim
Waxenberg: 12:30 Uhr, Parkplatz oberhalb der Volksschule
St. Veit/M: 13:45 Uhr, Ortsplatz
St. Johann/W.: 14:30 Uhr, vor der Kirche
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