Wort zum Sonntag
Erfolg ist in der Welt von heute mit Zahlen verbunden. Hoch müssen sie sein. Was wenig gefragt ist, zahlt sich nicht aus.
Was das Christentum betrifft, so sollte man bei den Zahlen vorsichtig sein: Vor Ostern – beim Einzug in Jerusalem – waren es zu viele Leute, als dass man sie beziffern hätte können. Beim Abendmahl dann: Zwölf, doch der Zwölfte kam auch noch abhanden. Eine sehr überschaubare Zahl also, auch wenn wohl noch andere dabei gewesen sein werden. Wo gegessen wird, muss auch gekocht und serviert werden. Jesus und die Zwölf – eine für die spätere Kirche symbolträchtige Zahl ist das geworden. Am Kreuzweg – viele säumten den Weg – spielten sich im Getümmel vielsagende und kostbare kleine Begegnungen ab: mit den weinenden Frauen zum Beispiel oder mit Simon von Cyrene. Dann, nach dem Ostermorgen, als alles vorbei war: die Begegnung Jesu mit den beiden Ratlosen und Trauernden auf dem Weg nach Emmaus. In dieser Geschichte werden die maßgebenden Kennziffern des Christentums angedeutet. Hoch sind sie nicht. Jesus hat sie schon früher vor den streitenden Jüngern benannt: Wo zwei oder drei in seinem Namen beisammen sind, da sei er zu finden (vgl. Mt 18,20). Die Jünger auf dem Heimweg nach Emmaus haben es als ein Brennen im Herzen gespürt. Ein starker Trost liegt darin. Im Glauben gibt es kein „Das zahlt sich nicht aus!“
Wort zum Sonntag
Birgit Kubik, 268. Turmeremitin, berichtet von ihren Erfahrungen in der Türmerstube im Mariendom Linz. >>
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