Wort zum Sonntag
Als die KirchenZeitung vor fünfzehn Jahren von einer Pfarre schrieb, in der zweimal monatlich in einem festen Rhythmus, das heißt zum Beispiel auch am Palmsonntag, Wort-Gottes-Feiern gehalten wurden, gab es Unverständnis unter den Leser/innen. „Undenkbar, dass bei uns einmal an einem kirchlichen Hochfest kein Priester da wäre“, war der Tenor der Rückmeldungen. Das „Undenkbare“ ist inzwischen in gar nicht wenigen Pfarren Wirklichkeit geworden. Von den Gläubigen der Diözese wird das aber nicht nur akzeptiert, sondern die Wort-Gottes-Feiern werden als Alternative weithin gut angenommen. Dazu hat auch das Liturgiereferat wesentlich beigetragen. Bereits 2009 hat das Referat Vorschläge für die Feier von Ostern, Weihnachten und Fronleichnam ausgearbeitet – praxisorientiert und den liturgischen Vorgaben entsprechend. Seither wächst die Nachfrage nach diesen Vorlagen ständig.
Das Liturgiereferat hat den langjährigen Pastoral- und Pfarrassistenten Albert Scalet beauftragt, die erprobten Gottesdienstformulare zu überarbeiten und weitere neu zu verfassen. Auch eine Handvoll von liturgisch versierten „Gegenleser/innen“ hat zu den Liturgien wesentlich beigetragen, erklärt Scalet. Entstanden ist ein 256 Seiten umfassender, anregender Gang durch das Kirchenjahr (leider ohne Erntedank und Allerheiligen) mit dem Titel „Damit es ein Fest bleibt“. Nach einer knappen theologischen Grundlegung und Feierhinweisen folgt ein exakt ausgearbeiteter Gottesdienst: vom liturgischen Gruß bis zu Entlassung. Selbst Kurzpredigten finden sich, die vorgelesen werden können. Das Buch hat damit besonders ehrenamtliche Wort-Gottes-Feier- Leiter/innen im Blick.
„Ich war immer nah an der Liturgie“ erzählt Albert Scalet. Von der Erstkommunion bis ins Alter von über zwanzig Jahren war er Ministrant in der Linzer Christkönigs-Pfarre. Im benachbarten St. Markus wurde er Pastoralassistent. Dort hat wöchentlich ein Team die Eucharistiefeiern vorbereitet. In den weiteren Pfarren bildete ebenfalls die Liturgie einen Schwerpunkt seiner Arbeit. Ihm persönlich bedeutet die Tagzeitenliturgie sehr viel. Laudes und Vesper wären auch aus theologischer Sicht die bevorzugten Feierformen, wenn kein Priester da ist. Wissend, dass sie in den Pfarren so gut wie keine Tradition haben, wird im Feierbuch nur kurz auf sie hingewiesen. „Wir wollten sie aber nicht unter den Tisch fallen lassen“, betont Scalet.
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