In ihren Weihnachtswünschen an alle KIZ-Leser/innen erzählt Sr. Juliana Baldinger von einer Begebenheit, die ihren Einsatz in Ägypten in einem hoffnungsvollen Licht erscheinen lässt.
Ausgabe: 2013/50, Sr. Juliana Baldinger, Ägypten
11.12.2013
Ein Salafist (ein radikaler Muslim) in unserem Dorf Berba wollte eine Mutter, die ihr Kind in den pfarrlichen Kindergarten bringt, in dem schon seit über 20 Jahren muslimische und christliche Kinder auf den Alltag der Schule vorbereitet werden, einschüchtern. Er sagte zu ihr: „Wenn deine Kinder in das christliche Entwicklungszentrum gehen, werden sie in der christlichen Lehre unterwiesen.“ Die Mutter aber ließ sich nicht einschüchtern und sagte nur: „Es ist mir lieber, dass sie in der christlichen Lehre unterrichtet als durch die Salafisten zu Terroristen ausgebildet werden.“ Ich lebe nun schon über 20 Jahre in Ägypten unter Christen und Muslimen im Dorf El Berba. Heute bin ich stolz auf all jene, die sich nicht einschüchtern lassen. Auf alle Christen im Land Ägypten, die die Worte Jesu lebten und leben. Auf alle Muslime, die ihren Glauben und ihre Überzeugung nach den Worten des Korans und den islamischen Schriften leben, wo es auch heißt: „Keiner ist ein wahrer Gläubiger, solange er nicht für seinen Bruder wünscht, was er für sich selber wünscht.“