Ich weiß gar nicht, wie mir dieser Job in den Schoß gefallen ist. Ich war nie Klassensprecherin, eher Mitläuferin. Doch irgendwann landete die Klassenliste bei mir, was zur Folge hat, dass ich in Jubiläumsjahren, also auch heuer, die Mädels per E-Mail zusammentrommle. Meine Einladung beschränkt sich mittlerweile auf „Wieder fünf Jahre vergangen“ – die Gesamtsumme unserer Fünfjahresschritte erspare ich uns allen. Die ersten Zusagen folgen prompt und freudig. Würde ich Wetten abschließen, wer sich da zuerst meldet – ich wäre schon reich! Ähnlich verhält es sich mit Absagen. Runde Geburtstage im Verwandtenkreis waren auch heuer der Renner. Auch okay. Ich freue mich über den harten Kern, der immer verlässlich und bestens gelaunt auftaucht und sich einmal mehr an unsere Streiche von damals erinnert. „Weißt du noch?“ „Kannst dich noch erinnern?“ „Ma, waren wir brav!“ – Frage- und Rufzeichen türmen sich und lösen allgemeines Gelächter aus. Zu den Erinnerungen gesellen sich neuerdings Fotos von den ersten Enkelkindern. Am Ende des Abends entfällt die früher übliche Absackertour. Kein Verlangen nach einem Hangover, 18 sind wir halt schon lange nicht mehr. Dafür wird mir beim Abschied der Wunsch nach einem Treffen in fünf Jahren von allen mitgegeben. Worauf ihr euch verlassen könnt!