„Dieses Brot sollst du erheben, welches lebt und gibt das Leben.“ So heißt es in der dritten Strophe des wohl bekanntesten Fronleichnamsliedes „Deinem Heiland, deinem Lehrer“. Der Text geht auf Thomas von Aquin im 13. Jahrhundert zurück.
Am Fronleichnamstag wird dieses Brot von der katholischen Kirche der ganzen Öffentlichkeit vor Augen geführt.
Ausgabe: 2014/25, Fronleichnam
17.06.2014
Es geschieht – Gott sei Dank – nicht mehr als Machtdemonstration der Kirche, sondern als eine Einladung. In einer Welt, in der die Spielregeln zwischen Angebot und Nachfrage laufen, mag es auf den ersten Blick ein karges Zeichen sein. Hat Kirche nicht mehr anzubieten? Doch in diesem Brot wird die stärkste Verwandlungskraft vor Augen geführt. Es ist die Art, in der Jesus liebt. Im Teilen und im Geben steckt diese Kraft, nicht im Nehmen und Horten. „Laut soll unser Lob erschallen und das Herz in Freude wallen“, heißt es im Lied weiter. Religion ist keine Zwangsverpflichtung. Quelle zur Freude soll sie sein.