Mehr Futter oder ich gehe! So lautet die Botschaft von Kater Findus. Das kommt der Verdacht auf, dass er "seine" Familie nur liebt, weil sie ihn füttert. Ein Unter Uns von Paul Stütz.
Wenn ich nach Hause komme, läuft es oft so ab: Die Kinder wollen versorgt werden, essen und trinken, sofort und flott, bitteschön. Und natürlich fordern auch die beiden Katzen gleich ihr Recht ein. Besonders Kater Findus miaut, als ob er mindestens drei Tage im Keller eingesperrt gewesen wäre, und ich ihn knapp vor dem Hungertod bewahren müsse. Interessant ist, dass er nach einer Portion Fressi gleich wieder geht. Er sucht dann etwas „Besseres“, denn der Nachbar unterhalb hat ihn im Sommer in die paradiesischen Genüsse von Wurst und Schinken eingeweiht. Geht da nichts, versuchen es die Katzen beim Billa in der Nähe. Einmal drinnen im Geschäft, gibt es ein Leckerli von einem Mitarbeiter. Das Schauspiel der „Armen Katze“, das Findus perfektioniert hat, macht sich bezahlt. Ich habe nie geglaubt, man könne Katzen erziehen, aber letzten Sonntag habe ich wieder einmal probiert, den beiden weniger zum Fressen zu geben. Das Resultat: Der Billa hat natürlich zu und Findus miaut kläglich. Bei unserer Straße kommt eine Familie vorbei, Findus läuft mit und muss ein paar Häuserblocks weiter unter Protest wieder von uns eingefangen werden. Die Botschaft ist angekommen: „Gebt ihr mir nicht, was ich will, bin ich weg“. Es ist das Fressen, das die Katzen an uns bindet. Eine unromantische Antwort auf unsere Tierliebe.