Etwa 16.000 Österreicherinnen und Österreicher werden in dieser Fastenzeit bewusst aufs Auto verzichten, Auto fasten.
Ausgabe: 2015/8, Kehrer, Autofasten
17.02.2015 - Ernst Gansinger
Der Verkehr ist der Hauptfaktor für die Klimaprobleme. Deshalb will Oberösterreichs Caritas-Direktor Franz Kehrer darauf schauen, nicht nur fair gehandelten Kaffee zu trinken, sondern auch in der Art, wie er mobil ist, einen Beitrag für Fairness und Nachhaltigkeit leisten.
Mehrfacher Gewinn
In der Fastenzeit rufen die evangelische und die katholische Kirche Österreichs zum Autofasten auf. „Lassen Sie Ihr Auto zu Hause stehen und erfahren Sie ein neues Lebensgefühl!“, heißt es in der Beschreibung der Aktion. Sie empfiehlt, Bahn, Bus und Fahrgemeinschaften ebenso zu probieren wie Fahrrad-Mobilität und zu Fuß unterwegs zu sein. Der Gewinn ist mehrfach: Das Klima wird geschont, bei eigener Anstrengung wird die Fitness gestärkt. Und wer eine Öffi-Fahrtkarte aus dem Aktionszeitraum (Fastenzeit) einschickt, kann darüber hinaus noch etwas gewinnen.
Auch Sport
Immer mehr Menschen beteiligen sich an dieser Gewinn-Strategie für sich, das Klima und die Mitmenschen. Sie denken wie Franz Kehrer, der bewusst sehr oft das Auto in seinem Heimatort Ottensheim stehen lässt und sich mit Bahn oder Rad oder Fahrgemeinschaften zum Dienstort Linz auf den Weg macht. Es ist auch ein Stückchen Lust dabei, ein bisschen Sport, das hinzukriegen, sagt Kehrer. Am Mühlkreisbahnhof hat er in der nasskalten Jahreszeit ein einfaches Rad stehen, mit dem er dann die drei Kilometer ins Diözesanhaus zurücklegt. In der warmen Jahreszeit fährt er meist die gesamte Strecke Ottensheim–Linz–Ottensheim mit dem Fahrrad. Man kann Kehrer oft in Linz als Radfahrer sehen mit Anzug, Krawatte und Rucksack.
Herab vom Gas
Die Aktion Autofasten besteht nun seit zehn Jahren. Man kann sich online informieren und zum Mitmachen anmelden: www.autofasten.at. Und sich dann vielleicht in einer Einstellungs-Verwandtschaft mit Franz Kehrer und den weiteren 16.000 Autofastenden finden, die das Radfahren und zu Fuß-Gehen auch als Entschleunigungsmittel einsetzen: um herab vom Gas der Betriebsamkeit zu kommen!