Der Darm hat es endlich ins Rampenlicht geschafft. Der Werbung sei Dank. Ein Unter Uns von Brigitta Hasch.
Ausgabe: 2015/15
07.04.2015 - Brigitta Hasch
Der Darm hat es endlich ins Rampenlicht geschafft. Vom unbeachteten Dienstleister, der sein Dasein tabuisiert im Abseits fristete, ist ihm dank massiver Werbung für darmschonende Jogurtkulturen der Sprung ins Scheinwerferlicht gelungen – zumindest bei ernährungsbewussten Menschen. Oder anders gesagt, bei Frauen, die mit ihrem Gewicht hadern. Damit erklärt sich auch mein persönlicher Zugang zu diesem Thema. Zum gesicherten Wissen zählt, dass sich im Darm etwa 100 Arten verschiedener Mikroorganismen befinden, die im Wesentlichen dafür sorgen, dass die aufgenommene Nahrung optimal verwertet wird. Bauchspeicheldrüse, Galle, Magen, Dünn- und Dickdarm teilen sich diese Arbeit intelligent auf. Das war schon immer so. Und dann kamen die Darmexperten: Nun wissen wir, dass es besonders gute Darmbakterien gibt, die dafür sorgen, dass wir schlank bleiben. Diese kleinen Wunderwuzzis, Probiotika genannt, können überdies die Dickmacher-Bakterien verdrängen. Was macht frau also? Richtig, sie isst täglich probiotische Nahrungsmittel. Nicht gerade preiswert, aber gut fürs Gewissen. Leider hat meine Waage diese subtilen Signale nicht verstanden. Sollte ich es doch mit Bewegung versuchen?