Was ein Märchen mit Christi Himmelfahrt zu tun hat. Leitartikel von Matthäus Fellinger.
Ausgabe: 2015/20
12.05.2015
Mit leichtem Herzen und frei von aller Last sprang er nun fort, bis er daheim bei seiner Mutter war. So endet das Märchen vom Hans im Glück, der den Goldklumpen gegen ein Pferd, dieses gegen eine Kuh eingetauscht hatte. Was er erwarb, war immer weniger wert als was er dafür bekam. Am Ende fielen auch noch Schleif- und Feldstein in den Brunnen. Da war er ganz frei. Warum man die Geschichte Kindern erzählte, war wohl, um sie lebenstüchtig zu machen. So dumm wie Hans sollten sie nicht werden. Christi Himmelfahrt steht an. Ist am Ende Hans doch nicht der Dumme gewesen? Er verstand es, sich frei zu machen von den Dingen, die letztlich zur Last werden. Seine Logik des Erwerbens hat nicht das bloße Mehr zum Ziel. Das Glück ist auch im Weniger zu finden, im Loslassen. Auf den Himmel hin glauben, das ist auf Freiheit hin glauben. Von Wohnungen ist die Rede, die Gott für die Seinen dort bereithält. Keine Miet- oder Eigentumswohnungen sind es, auf die man ansparen müsste. Mit nichts in Händen kommt man hin. Vielleicht wird das Eintreten jenen leichter fallen, die ihr Glück nicht an die Dinge geheftet haben, die freigiebig waren. So wie Hans, der sein Glück lachend gefunden hat.