Der hohe Zustrom an Flüchtlingen nach Österreich hat Innenministerin Mikl-Leitner zu einer scharf kritisierten Notmaßnahme veranlasst: kleine Zelt-Dörfer. Oberösterreichs Landesrätin Jahns allererstes Signal ist: zusammenhelfen!
„Wenn es einen krisenhaft raschen Anstieg von Asylwerbenden gibt, ist es ganz klar, dass wir in Österreich zusammenhelfen müssen, um den Flüchtlingen, die um Leib und Leben laufen mussten, zu helfen.“ Das ist die erste Antwort von Jahn. Die zweite erst hat mit dem Wie des politischen Agierens von Seiten des Bundes zu tun. Denn wieder hat Mikl-Leitner die Verantwortung den Ländern zugeschoben. Jahn weist darauf hin, dass es den von ihr schon lange eingemahnten Notfallplan noch immer nicht gibt und dass es in Oberösterreich 70 bis 140 freie Plätze in Quartieren gibt, die der Bund nicht nützt. Die Zelt-Lösung soll nur etwas Vorübergehendes sein.
Turnsäle, Schulen
In Thalham im Attergau, wo schon durch das Erstaufnahmezentrum viele Flüchtlinge untergebracht sind, „überfallsartig eine Zeltstadt aufzustellen“, sei nicht in Ordnung. Es wäre nach anderen Unterbringungsmöglichkeiten zu suchen, zum Beispiel Turnsäle, alte Schulen. Dass sich der Linzer Bürgermeister gegen den Vorschlag wehrt, die Kaserne Ebelsberg für Flüchtlinge zu öffnen, versteht sie. Massenquartiere seien nicht gut, außerdem könnte so ein weiteres Erstaufnahmezentrum entstehen.
Quartier machen
Zurück zum Zusammenhelfen: Wer jetzt in Zelten ist, könnte in ein bis zwei Wochen in Quartiere übersiedeln, sagt Jahn. Noch diese Woche werden in Oberösterreich 30 unbegleitete minderjährige Jugendliche sowie 30 bis 40 Aslywerbende aufgenommen. In den nächsten Wochen werden weitere 70 Plätze für unbegleitete Minderjährige geschaffen und zwei Notquartiere eröffnet. Das könnte das Problem entlasten – wenn nicht der Zustrom weiter stark ist.