„Ursprünglich wollte ich eigentlich Arzt werden. Die Erlebnisse während der Nazi-Zeit und als Soldat waren so prägend, dass ich mich dann für den Priesterberuf entschieden habe.“ Das erzählt der 88-jährige Priester Josef Andlinger in einem Interview auf der Homepage der Pfarre Weibern. Als Josef Andlinger nach Weibern kam, schrieb man das Jahr 1961. John F. Kennedy war gerade als US-Präsident vereidigt worden, in Berlin wurde die Mauer errichtet und die Katholiken in aller Welt warteten auf den Start des Zweiten Vatikanischen Konzils im Jahr 1962.
Seine Brüder sind auch Priester
Erst 50 Jahre später, im Jahr 2002, ging der aus Oberkappel im Mühlviertel stammende Josef Andlinger in Weibern in Pension – im Alter von 75 Jahren. Ende Juni feierte er nun das 65-Jahr-Jubiläum seiner Priesterweihe. Mit Bischof em. Maximilian Aichern, seinen Brüdern Kurt und Erwin – die ebenfalls Priester sind – und Weiberns Pfarrmoderator Johannes Blaschek. Als besondere Überraschung waren außerdem die ehemaligen Ministranten (seit 1961) eingeladen.„Viele sind gekommen und haben so ihre Wertschätzung und Verbundenheit mit ihm zum Ausdruck gebracht – das war sehr berührend“, erzählt Stefanie Eibelhuber vom Seelsorgeteam in Weibern. Josef Andlinger ist nur einer von vier Priestern in Oberösterreich, die heuer das 65-Jahr-Jubiläum ihrer Weihe feierten. Neben ihm sind das Josef Kammerer, Walter Mitsch und Josef Spaller.