Dass es auch im Erschrecken noch jemand gibt, an den oder die man sich wenden kann: Das ist das Wunder des Glaubens. Leitartikel von Matthäus Fellinger.
Ausgabe: 2015/33, Maria
12.08.2015
„Jessas, Maria!“ Im Augenblick des Erschreckens oder auch in einem Moment einer unerwartet freudigen Überraschung kommt einem dieser Ausruf leicht über die Lippen: „Jessas, Maria!“ „... und Josef“ fügen manche hinzu. Irgendwie ist es ein treffendes Glaubensbekenntnis, wenn einem in solchen Momenten ohne Überlegung gerade dies in den Sinn kommt: „Jessas, Maria!“ Dass es auch im Erschrecken noch jemand gibt, an den oder die man sich wenden kann: Das ist das Wunder des Glaubens. Man muss den Schmerz nicht in sich hineinfressen, man kann auch die Freude mit jemandem teilen – sogar feiern. Das wäre Einsamkeit: Wenn ich niemand hätte, zu dem ich mit meinem Schmerz und mit meiner Freude kommen könnte. Keinen Menschen, keinen Gott. Jesus nicht, auch nicht Maria. Einfach niemanden. Im Schrecken, aber auch mit der Freude allein zu sein. Das muss die Hölle sein. Mitten im August ist Maria-Himmelfahrt. Ein Fest mit einer Botschaft: Der Himmel öffnet sich. Da ist jemand. Sogar in deiner Einsamkeit. Was immer dir weh tut, und was immer dein Herz vor Freude hüpfen lässt. Jessas, Maria. Das wird ein Fest sein.