Seit 40 Jahren arbeitet Hildegard Goss-Mayr an einem Ziel: der Gewaltfreiheit des Evangeliums Stimme zu geben.
Es gibt kaum einen Konfliktherd der Erde, wo Hildegard Goss-Mayr, bis 1991 gemeinsam mit ihrem Gatten Jean, in den vergangenen 40 Jahren nicht gewesen wäre. Ihre unermüdliche Mission war es, Konfliktlösungsstrategien aus dem Geist der Gewaltfreiheit der Botschaft Jesu zu entwickeln. In den 50er und 60er Jahren lag der Schwerpunkt ihrer Arbeit in Osteuropa; legendär die Seminare, die orthodoxe, evangelische und katholische Christen vereinten. Die Militärdiktaturen und das soziale Elend führten sie nach Lateinamerika, wo sie mit Jean Goss zu den Initiatoren einer länderübergreifenden gewaltfreien Bewegung wurde. Ihr „Schüler“ Adolfo Peres Esquivel erhielt 1980 den Friedensnobelpreis. Es folgten Einsätze in Afrika (Mozambique, Südafika, Zimbabwe u. a.), Nordirland und Asien. Die Bischöfe der Philippinen luden sie ein, eine gewaltfreie Bewegung gegen die Marcos-Diktatur aufzubauen. Eine Folge war die legendäre „Rosenkranzrevolution“. Geboren wurde die Ehrenpräsidentin des Versöhnungsbundes 1930 in Wien.
„Ist unser Jahrhundert eines der blutigsten, so ist es auch das Jahrhundert des Aufbruchs gewaltloser Befreiung auf nationaler und internationaler Ebene. Verschweigen wir unseren Kindern und Jugendlichen nicht die Erfahrung mit dieser geschichtsgestaltenden Kraft.“