„Hey, Pepito, kommst du mit zur Posada?“ Draußen vor der Tür stehen Luis, Beatriz und die anderen Kinder aus dem Dorf. Posada heißt Herberge. Zur Weihnachtszeit gehen die Kinder in Mexiko wie Maria und Joseph auf Herbergsuche. Sie laufen von Haus zu Haus und bitten um Einlass. „En nombre de cielo, os pido posada – im Namen des Himmels, wir bitten um Herberge“, singen sie und spielen dazu auf ihren selbst gebastelten Instrumenten. „Wenn wir lange gesungen und gebettelt haben, dürfen wir endlich eintreten, und ein lustiges Spiel beginnt.“ Pepito bekommt die Augen verbunden und einen Stock in die Hand. Damit muss er versuchen, die Pinata zu finden und zu zerschlagen. Die Pinata ist ein großes Tongefäß, das an einem Seil von der Decke hängt. Oft ist es kunstvoll mit Gold-, Silber- und Buntpapier verziert.
Dreimal darf Pepito es versuchen. Leider trifft er nicht. Pech! „Los, Luis, versuch du’s!“ Tock, tock und Treffer! Luis hat es geschafft. Die Pinata zerbricht. Süßigkeiten, Früchte und Nüsse kullern durch die Stube. Die Kinder purzeln übereinander, und jedes grabscht, so viel es kann. Pepito ist glücklich: Er hat eine dicke Orange ergattert.
Aus dem schönen Herder/missio Buch „Weihnacht in der weiten Welt“. Wir haben diese Geschichte ausgesucht, weil Mexiko heuer im Blickpunkt der Kindermissionshilfe steht.