40 Quadratmeter Garten. Da kann ganz schön viel Gemüse wachsen, erklärt Elisabeth Leitner in ihrem Unter Uns.
Ausgabe: 2015/44, Gemüseanbau
28.10.2015 - Elisabeth Leitner
Lesen statt Kochen war meine Devise! Später erkannte ich die Notwendigkeit, zumindest einige Gerichte auf den Tisch zaubern zu können. Man muss ja irgendwie zu Hause überleben. Dass ich jetzt mehrmals wöchentlich in der Küche stehe und mein eigenes Gemüse einkoche, hätte ich nie für möglich gehalten. Wie es so weit kam, ist schnell erklärt: In unserem Stadtteil wurden Garten-Parzellen für den Gemüseanbau angeboten. Mein Plan war, im Licht der Sonne, auf dem grünen Felde die reifen Tomaten zu ernten – und beim Abendessen im Kreis der Lieben zu verspeisen. Dass auf 40 m2 Grund so viel wächst, hätte ich nie für möglich gehalten. Dass mein vierjähriger Sohn, statt Pflanzen zu gießen, dieselbigen lieber ausreißt und durch die Gegend schmeißt, auch nicht. Oft standen mein Mann und ich in Folge alleine auf dem Feld, zupften Unkraut, ernteten kiloweise Zucchini, Tomaten, Paprika und Kartoffeln. So viel Gemüse kann man zur Jause nicht vertilgen! – Diesen Sommer hab ich meine ersten Zucchini eingelegt, Tomatensugo & Karottensuppen gemacht und so weiter. Ich muss feststellen: Mit dem Gemüse hab ich mich ins eigene Fleisch geschnitten. Und? – Es hat gar nicht weh getan!