Landesausstellung in NÖ zeigt europäische Kultur im Spiegel der Klöster
Ausgabe: 2000/19, Melk, Landesausstellung
09.05.2000 - Elisabeth Leitner
Die Sehnsucht nach dem Paradies begleitet die Menschheit seit ihren Anfängen. Jede Zeit hat ihre eigene Vorstellung vom Garten Eden. „Die Suche nach dem verlorenen Paradies“ ist Thema derLandesausstellung 2000.
Wer sich die Ausstellung ansehen will, muss sich zunächst in den Untergrund begeben, denn der erste Teil der Schau beginnt im ehemaligen Weinkeller des Stiftes Melk. Thematisch werden hier Begriffe wie Chaos, Schöpfung, Paradies, Sündenfall, Vertreibung und Erlösung in Bild und Wort dargestellt und die Frage nach den paradiesischen Träumen damals und heute aufgeworfen.Verschiedene Wege der Erlösung haben die einzelnen Ordensgemeinschaften gesucht und gelebt, einige Orden – Chorherren, Benediktiner, Zisterzienser und Franziskaner – werden exemplarisch vorgestellt. So kann erstmals in Österreich der 1000 Jahre alte „Codex Benedictus“ aus der Vatikanbibliothek bewundert werden. Das Pergamentwerk zeigt Szenen aus dem Leben des Ordensgründers Benedikt von Nursia. Weiters sind Skulpturen, Handschriften aus aller Welt, romanische Messgewänder und Chagalls Bibelillustrationen in den Kellergewölben zu sehen. 200 europäische Museen und Klöster haben ihre Schatzkammern geöffnet, um Einblick in die kulturellen Leistungen der Klöster Europas zu gewähren. Ob es der Abtstab des Bernhard von Clairvaux, das Werdener-Evangeliar, Andachtspüppchen oder das Melker Kreuz, eine Goldschmiedearbeit aus dem 14. Jahrhundert ist – im kleinen Weinkeller, in der Prälatur und den Kaiserzimmern sind die seltenen Exponate ausgestellt. Der stiftseigene Garten soll abschließend eine „wirklichkeitsgetreue“ Vorstellung vom Garten Eden vermitteln, renovierter Stiftspark und Gartenpavillion sind übrigens nur während der Landesausstellung für Besucher/innen zugänglich.
Öffnungszeiten: Täglich von 9 bis 18 Uhr. Info: Tel. 02752/523 12-229. Internet: www.stiftmelk.at