Das „Heilige Jahr der Barmherzigkeit“ steht bevor. Die Organisation dafür hat Papst Franziskus in die Hände von Kurienerzbischof Rino Fisichella gelegt.
Ausgabe: 2015/49, Fisichella, Kurienerzbischof
01.12.2015 - Susanne Huber
Trotz der Anschläge von Paris wird das „Heilige Jahr der Barmherzigkeit“ wie geplant am 8. Dezember in Rom offiziell eröffnet. Erwartet werden zu diesem Jubiläumsjahr 33 Millionen Besucher. Dementsprechend hoch sind die Sicherheitsvorkehrungen. „Wir gehen trotz allem voran, denn gerade jetzt ist Barmherzigkeit das Thema“, sagt Kurienerzbischof Rino Fisichella, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Neuevangelisierung und Organisator des „Heiligen Jahres der Barmherzigkeit“. Der Italiener wurde am 25. August 1951 in Codogno geboren und ist 1976 in Rom zum Priester geweiht worden. Er war Professor für Fundamentaltheologie an der Päpstlichen Universität Gregoriana, danach Rektor der Päpstlichen Lateranuniversität, Kaplan des italienischen Parlaments und Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben. Berührungsängste hat Rino Fisichella nicht. Immer wieder führt er ethische Debatten, auch in den Medien. Ein Beispiel dafür war sein Einsatz für die Wachkoma-Patientin Eluana Englaro, die im Jahr 2009 starb.
Menschen am Rande
Im „Außergewöhnlichen Jubiläum der Barmherzigkeit“, so der offizielle Titel dieses „Heiligen Jahres“, werde der Papst generell seine Aufmerksamkeit für „Menschen in existentiellen Randsituationen“ verstärken, teilte der Kurienerzbischof mit. Franziskus „wird in der persönlichen Begegnung seine Nähe zu und die Aufmerksamkeit für die Armen, die Leidenden, die an den Rand Gedrängten und alle, die ein Zeichen der Zuneigung brauchen, zum Ausdruck bringen. Das werden zeichenhafte Momente sein, bei denen wir die Bischöfe und Priester bitten, sie in Gemeinschaft mit dem Papst auch in ihren Diözesen durchzuführen“, sagt Rino Fisichella.