Singen, Tanzen, Musizieren – das ist im Iran immer noch ein heikles Thema. Kommentar von Susanne Huber.
Ausgabe: 2015/49, Iran, Diskriminierung
01.12.2015 - Susanne Huber
Besonders wenn Frauen dabei eine Rolle spielen. Aktuell geht es darum, dass ein Auftritt des Teheraner Symphonieorchesters verboten wurde, weil auch Frauen Teil des Orchesters sind. An sich ist das zwar erlaubt – nur alleine dürfen sie nicht auf der Bühne musizieren und singen –, dennoch kommt es häufig vor, dass man deshalb kulturelle Veranstaltungen untersagt. Dafür verantwortlich sind die extrem konservativen Geistlichen des Iran. Der sündhafte Blick der Frauen würde die Männer verführen, sagen sie. Solche Diskriminierungen sind unfassbar. Das sehen auch viele Iranerinnen und Iraner so. Und leisten Widerstand. Indem sie trotzdem auftreten, singen, Musikvideos verbreiten – und dafür riskieren, verhaftet zu werden.