Wenn man das Kleingedruckte nicht mehr zu lesen vermag, ist es Zeit für eine Brille. Die kleinen Dinge stehen so oft im Schatten der großen. Angesichts der vielen Wichtigkeiten geraten die Kleinigkeiten aus dem Blickfeld – als nebensächlich.
Der Advent ist eine Art Sehschule für das Kleine und Unscheinbare. Man braucht ein geübtes Auge – mehr noch ein geübtes Herz dafür. Eine Art Herzensbrille für Aufmerksamkeit.
Auf eine Kleinigkeit vergessen – das kann zur Katastrophe führen. Der Fallschirmspringer weiß es. Sein Leben hängt an Kleinigkeiten.
Beim Glauben ist es auch so. Da ist nicht nur der allmächtige Gott, der einem im Staunen über die Schöpfung groß erscheint. Noch zuverlässiger begegnet er einem bei den Geringsten“ unter den Menschen.
Das Leben hängt auch an Kleinigkeiten. Das ist eine faszinierende Hoffnung: Eine Kleinigkeit nur, und es wird gut. Wenn etwas gerade erst angefangen hat: Es kann entscheidend und prägend werden. Andererseits: Was gar so mächtig daherstampft: Vielleicht muss man es nicht so wichtig nehmen.
Die Geschichte Jesu hat klein begonnen – mit Gottes Vertrauen in Menschenhände.