Die Flüchtlingskrise, aber auch die Austrittstendenzen in Großbritannien lassen viele Zeitgenossen heute am Bestehen der EU zweifeln. Kommentar von Heinz Niederleitner.
Ausgabe: 2016/09
01.03.2016 - Heinz Niederleitner
Genau genommen lautet die Frage aber nicht, ob die EU diese Krisen überwindet, sondern wie. Die EU steht heute nicht als Wirtschaftsunion infrage. Als es um die Rettung des Finanzsystems ging, hat man meist knapp, aber gerade noch zeitgerecht gehandelt. Was derzeit infrage steht, ist das Projekt „Solidar- und Wertegemeinschaft Europa“. Am Ende der aktuellen Entwicklung wird es höchstwahrscheinlich weiterhin eine EU geben. Aber möglicherweise wird das eine reine Wirtschafts- und Handelsgemeinschaft sein. Dem europäischen Traum vieler Menschen entspricht das dann aber nicht mehr.