Faszinierend ist es, Bienen zuzusehen – gerade in Wochen des großen Blühens. Mit ihrem Fleiß sichern sie nicht nur das Überleben der eigenen Art. Ein Leitartikel von Matthäus Fellinger.
Sie tragen bei, dass aus Blüten Früchte werden und dass so Menschen und Tiere Nahrung finden. Für sich allein wäre eine Honigbiene verloren. Erst im Zusammenwirken des ganzen Volkes wird ihr Überleben möglich – und es wird zum Segen für andere. Aus dem Honigglas duftet diese Frucht der Gemeinsamkeit. Das Gesumme der Bienen wird zu einer Art Frühlingspredigt – eine Ermutigung zum Zusammenleben und zur Zusammenarbeit.
Das Ich ist so groß geworden in den letzten Jahrzehnten. Unabhängig. Selbständig. Auf keinen Fall angewiesen auf andere. Das waren Ziele der modernen Lebensart. Aber wo Menschen sich selbst als größtes Ziel sehen, bleiben sie auf ihre eigenen Fähigkeiten beschränkt. Und was richtet einer allein schon aus?
Erlösung. Glück. Menschenwürde. Das sind hohe christliche Werte. Jeder einzelne Mensch steht vor Gott. Doch Glück, Würde und Erlösung findet der Mensch im Miteinander. Vom Ich zum Wir. Das ist die Botschaft der Bienen. Im Miteinander füllt sich das Glas – mit Hoffnung, mit Zuversicht.