Vor 65 Jahren ging Sr. Elfriede Jagersberger (1919 in Gmunden geboren) als Franziskaner Missionsschwester nach Kolumbien. Seither setzt sie sich für die Notleidenden ein.
Der Weg von Sr. Elfriede Jagersberger war von ihrem Orden klar vorgegeben: Sie studierte Mathematik und Physik und unterrichtete dann vier Jahrzehnte an Schulen der Franziskaner Missionsschwestern in Cartagena (Kolumbien). Doch mit dem offiziellen Auftrag allein gab sie sich nicht zufrieden: An den Wochenenden zog es die Professorin die ganzen Jahre hindurch in die Armenviertel von Cartagena.
Ihre erste Gründung war das Dorf Membrillal, wo sie rund zweihundert Familien bei der Ansiedlung unterstützte und die Infrastruktur für das Dorf schuf: Kindergarten, Schule, Gesundheitszentrum und Kirche. Nach Sr. Elfriedes Pensionierung als Lehrerin im Jahr 1973 ging es mit den Gründungen Schlag auf Schlag: Inzwischen hat sie fünfzehn Kindergärten und Schulen errichtet, fünf Gesundheitsstationen, vier Kirchen, zwei Klöster und ein Mittelschulzentrum ist gerade in Bau. Ihre Projekte führen sie an die Ränder der Städte, wo die Ärmsten leben – bis hin zu den Müllmenschen.
Mag. Georg König gehört dem Fachausschuss „Eine Welt“ der Pfarre Linz-St. Magdalena an und ist mit Sr. Elfriede in engem Kontakt: „Mich fasziniert die Geradlinigkeit und Klarheit, mit der sie ihre Aufgaben angeht – trotz ihres Alters und ihrer Gebrechlichkeit. Da spürt man ihr großes Gottvertrauen durch.“ Sr. Elfriedes Kraft und Ideenreichtum sind schier unerschöpflich. So gehört es auch zu ihrem Konzept mit Projekten mehrfachen Nutzen zu stiften. Mit den Bauten wird nicht einfach eine Firma beauftragt, sondern es werden arbeitslose Menschen aus jenen Stadtvierteln als Maurer angelernt, in denen die Gebäude entstehen. Derzeit unterstützt die Pfarre St. Magdalena den Bau einer Hauptschule in einem Viertel von Cartagena, in dem sich rund 50.000 Flüchtlinge angesiedelt haben. Die Grundfesten des 70.000- Euro-Projekts wurden bereits betoniert.