In der Kindheit waren es immer die anderen, deren Namen die Aura des Lässigen umgibt, meint Anton Thuswaldner (Namenstag am 13. Juni).
Ausgabe: 2016/23, Anton, Namenstag
08.06.2016 - Anton Thuswaldner
Welches Kind ist schon zufrieden mit seinem Vornamen. Immer sind es die anderen, deren Namen die Aura des Außergewöhnlichen und Lässigen umgibt. Sie nannten sich Joe und Mike, um zu verhindern, dass sie Hans oder Michel gerufen wurden. Wolfgang klang nicht schlecht, weil die Assoziation von Stärke nahe lag. Unschlagbar war Bobby, so hieß ein recht übler Bursche, der die Bande anführte, vor der wir uns alle fürchteten. Es gab keine Variationsmöglichkeit, die meinem Namen Toni hätte Glanz verschaffen können. Damit musste ich leben – und das gelang trotz allem recht gut. Schlimmer hatten es Wastl erwischt und Seppi, sie schienen überhaupt dem Comic entsprungen oder dem Kasperltheater. Heute bin ich sehr einverstanden damit, mich Anton nennen zu dürfen. Dem heiligen Anton bin ich wieder einmal zu Dank verpflichtet. Gerade habe ich dank seiner Unterstützung eine Konzertkarte wieder gefunden.