Es wird immer extreme Gruppen geben, die Hass auf Flüchtlinge empfinden. Vernünftige Politik sollte sie rechts liegen lassen. Ein "Unter uns" von KiZ-Redakteur Paul Stütz.
Ausgabe: 2016/23, Flüchtlinge, Hass, Begegnung
08.06.2016 - Paul Stütz
Flüchtlinge sollen in einem Ort untergebracht werden. Noch bevor die Fakten bekannt sind, wird von rechts mit Gerüchten Stimmung dagegen gemacht. Das Szenario ist mittlerweile wohlbekannt und hat sich oftmals wiederholt. Hoffnungsvoll stimmen mich gerade deswegen Projekte wie jenes an der Fachschule Mauerkirchen (siehe Bericht). Dort war die oben beschriebene Ausgangslage ähnlich. Eine Religionslehrerin hat darauf reagiert und ihren Unterricht speziell den Menschenrechten gewidmet. Wesentlicher Bestandteil des Projekts war die Begegnung zwischen Flüchtlingen und Schülerinnen. Das hat die Stimmung im Wesentlichen positiv verändert. Natürlich muss man sich nicht freuen, wenn Flüchtlinge kommen, darf Kritik geäußert werden. Doch es fehlt den erbitterten Gegnern von Asylunterkünften meistens komplett an Einfühlungsvermögen und an Wissen, was diese Menschen durchgemacht haben. Der direkte Kontakt mit Flüchtlingen lässt die überwiegende Mehrheit umdenken. Natürlich wird es immer die kleine Gruppe geben, die ihren Hass und ihre Verbitterung nicht los wird. Diesen Menschen ist so leicht nicht zu helfen. Vernünftige Politik sollte diese extremen Minderheiten-Stimmungen jedenfalls am besten einfach rechts liegen lassen.