Sport ist – nicht nur in Österreich – die wichtigste Nebensache der Welt. Sportnation und Sportbetreiben sind aber zwei paar Schuhe! Ein "Unter uns" von KiZ-Redakteurin Brigitta Hasch.
Ausgabe: 2016/25
22.06.2016 - Brigitta Hasch
„Es lebe der Sport!“, sang schon vor Jahren der damals junge Rainhard Fendrich und traf damit genau in die Herzen der Sportfans. Sport ist – nicht nur in Österreich – die wichtigste Nebensache der Welt. Im Winter stehen bei uns die Schifahrer/innen unangefochten im medialen Mittelpunkt. Ihre Siege und Niederlagen bewegen ein ganzes Volk und lassen die Fachleute vor dem Bildschirm heftig über die möglichen Ursachen diskutieren. Nicht anders läuft es im Sommer, wenn das runde Leder rollt. Expert/innen, wohin das Auge schaut. Jetzt, bei der Europameisterschaft, gibt es kaum jemanden, der von der Euphorie nicht erfasst wird. In Büros laufen Wetten, Terminkalender werden auf den Spielplan ausgerichtet. An der Sportbegeisterung gibt es ja grundsätzlich auch wirklich nichts auszusetzen. Noch dazu, wo Ausschreitungen von Hooligans in Österreich eher die Ausnahme sind. Sport schafft, selbst passiv „betrieben“, Begeisterung und fördert Gemeinschaften. Ein Blick auf das Gewicht der Österreicher/innen zeigt allerdings, dass Sport schauen und Sport betreiben zwei verschiedene Paar Schuhe sind. Österreich als Sportnation: Ja! Als Nation von Sportler/innen: Naja! Trotzdem: Der Weg vom Fernseher zum Kühlschrank geht sich zum Glück bei allen noch aus.