Fastenzeit ist. Einerseits. Andererseits bin ich ohnehin keine große Köchin. Ideale Voraussetzungen für eine unspektakuläre abendliche Kocheinheit. Eine Suppe tuts auch. Um möglichst wenig Chemikalien einwerfen zu müssen, beschließe ich, eine echte Rindsuppe zu kochen. Erstmals. Dazu braucht es trotz aller Kargheit Koch-Material, denn mein Kühlschrank ist leer.Nach Dienstschluss hechte ich im Laden meiner Wahl zur Fleischabteilung. Ich bin als erste dort. Hinter mir bildet sich eine Warteschlange, vier Männer stellen sich an. Die Verkäuferin von der Feinkostabteilung kommt vorbei. Sie ist jünger als ich. Ich bringe mein Begehr vor: „Ich brauche Fleisch für eine echte Rindsuppe“. Sie ist ratlos so wie ich. Bevor sie ihre ältere Kollegin holen kann, geben mir die Männer in der Warteschlange Tipps: „Rindfleisch mit Knochen, mindestens zwei Stunden köcheln. Je länger, umso besser. Das Fleisch einschneiden. Den,Foam’ mit einem Sieb abschöpfen. Würzen“. Lauter Profis hinter mir. Die Kollegin mit Erfahrung kommt. Ich bringe mein Begehr nochmals vor. Gemeinsam wird beratschlagt, welches und wieviel Rindfleisch benötigt wird. Ich bedanke mich bei der interdisziplinären Arbeitsgruppe in der Feinkost-Abteilung. Dass Kochen schon im Vorfeld so kommunikativ sein kann ...