Die türkischen Trommler haben mit ihrem Schwung die Besucher/innen begeistert; Fleischlaibchen aus Schaffleisch, Rosen für die Besucher/innen, Gemütlichkeit mit Wasserpfeife – türkische Gastfreundschaft. Fotos: Ernst Gansinger
Als die Trommler zum kleinen Tanzplatz ziehen, braust Applaus auf und viele drängen zum Ort des Geschehens. Das ist Musik in den Ohren der türkischen und österreichischen Gäste.
ERNST GANSINGER
Der Dachverband „Union für Türkisch-Islamische Vereine für kulturelle und soziale Zusammenarbeit in Oberösterreich“ (ATIB) hat am Samstag, 20. Mai zum Kulturfest in die Linzer Scharitzerstraße bei der Blumau eingeladen: Ein Fest, mit dem die in Oberösterreich lebenden Menschen türkischer Herkunft ihre Integrationswilligkeit kundmachen. Ein öffentlicher Raum für Begegnung, weil in die Moscheen die nicht muslimische Bevölkerung kaum kommt, wie Eser Zekeriya von der islamischen Gemeinde Linz und Solidaritätspreisträger der KirchenZeitung, erklärt.
Alle Sinne wecken
Die türkischen Organisatoren haben sich bemüht, alle Sinne zu wecken. An etwa zehn Ständen, die von verschiedenen ATIB-Ortsgruppen betreut werden, zum Beispiel aus Leonstein, Grieskirchen, Grünburg, Wels, Freistadt, gibt es türkische Spezialitäten. Köstliche Mehlspeisen wie Baklava, Tulumba, Sekerpare und Acma machen Gusto. Manche von ihnen sind sehr süß, süß und g’schmackig. An einem Stand lerne ich: Maisbrot passt gut zu Ayran und umgekehrt. Der Duft von Kaffee und Kebab oder frischen Fleischlaibchen verlockt zum Genießen. An die Besucher/innen werden langstielige Rosen verteilt. An einer Hausmauer sitzen Männer und rauchen Wasserpfeife, zwei Buben schauen zu, vielleicht warten sie, älter zu werden, um mitrauchen zu können. Handarbeiten sind zu bewundern. Eine türkische Mädchen-Folkloregruppe tritt auf. Männer tanzen im Schulterschluss.
Miteinander leben
Stadtrat Mag. Klaus Luger, der Bürgermeister Dr. Franz Dobusch vertritt, weist in seinem Grußwort darauf hin: „Solche Feste sind die beste Antwort auf jene Stimmen, die meinen, es gebe ein Problem im Zusammenleben. Seht euch das an. – Wir leben miteinander, wir arbeiten miteinander, wir feiern miteinander. Wir haben eine gemeinsame Zukunft!“ Eine Zukunft, für die sich auch Oberösterreichs Soziallandesrat Josef Ackerl unter die Gäste mischt. Ein junger türkischer Mann aus Grünburg sagt mir, ich müsse unbedingt in seiner Heimatstadt Trabzon Urlaub machen: Dort ist es sehr schön. Und Klöster gibt es auch zu sehen. – Wer ins Gespräch kommt, kann viel erfahren!