Gleich vorweg: Es war kein zweites Cordoba ‘78. Dazu waren nicht die richtigen Vorzeichen gegeben. Statt Cordoba hieß der Schauplatz Wien/Laaerberg Bad. Der Ästhetik eines Herbert Prohaska oder der Entschlossenheit eines Hans Krankl konnte diesmal kein Österreicher gerecht werden. Bei den Gegnern hieß keiner Berti Vogts. So kam es, wie es kommen musste: Deutschland hat gewonnen, Österreich nicht. Der ewig junge Länderkampf wurde am vergangenen Wochenende neu aufgerollt. Die Disziplin hieß allerdings nicht Fußball, sondern „Splashdiving“. Das ist der englische/neudeutsche Ausdruck dafür, was man bei uns traditionellerweise „Arschbombe“ nennt. Ja, genau: dieser möglichst laute und möglichst viel Wasser verdrängende Sprung von einem Zehnmeterturm in ein Schwimmbecken. Wer dieses Mega-Event (APA und alle halbwegs seriösen Tageszeitungen berichteten) versäumt hat, darf sich trösten. Schon kommendes Wochenende findet in Deutschland die Weltmeisterschaft im „Arschbomben“ statt. Das ist nach Luftgitarren-, Handyweitwurf- und Sumpfschnorchel-WM das bedeutendste Ereignis im Sommer – von Sommerloch keine Spur!Was wohl Edi Finger sel. dazu sagen würde?