Sie beherrscht ihren Körper wie keine andere: Die Linzerin Lubi Gazov ist Junioren-Weltmeisterin in der außergewöhnlichen Sportart „Sportaerobic“.
1:45 Minuten. Nicht länger dauert eine Übung bei einem Sportaerobic-Wettkampf. Und trotzdem ist man „komplett fertig nachher“, wie Lubi Gazov beteuert. Aber auch glücklich, wie vor wenigen Tagen, als die Linzerin in Los Angeles 26 Konkurrentinnen hinter sich ließ und U18-Weltmeisterin wurde.
Kraftraubend. Die Sportart kam erst im Jahr 2000 aus den USA nach Österreich. Mit Aerobic-Videos, in den 80er-Jahren grellbunte Vorturnerinnen mit Dauerwelle zum Mithüpfen aufforderten, hat sie allerdings recht wenig zu tun. Lubi hat sich eine sehr anstrengende Sportart ausgesucht, die enormes Training, Ausdauer und Körperbeherrschung verlangt. „Sportaerobic vergleicht man mit dem 800-Meter-Lauf. Du kannst im Training eine Übung nur einmal machen“, erklärt Lubi. „Wenn sie nicht gelingt, gibt es keine zweite Chance, weil sie so viel Kraft kostet“, ergänzt Petra Gazov, Mutter und Trainerin von Lubi.
Auf nichts verzichten. Beinhartes Training ist für die 17-jährige BORG-Schülerin nichts Ungewöhnliches. Sechs Stunden täglich sind es vor einem Wettkampf, ansonsten reichen drei bis vier. Trotzdem müsse sie auf nichts verzichten, sagt die zierliche Sportlerin. Zwar ist die Freizeit genau geplant und kürzer als bei anderen, aber die Euphorie nach einer erbrachten Leistung macht das wieder wett. Hat eine Spitzensportlerin auch Zeit für Freundschaften? „Sicher“, nickt Lubi. „Ich lerne bei jedem Wettkampf neue Leute kennen.“
Höhere Ziele. Nach dem großartigen Erfolg in Los Angeles hat die Weltmeisterin neue Ziele. Ab sofort turnt sie bei den „Großen“ mit. „Nach jedem Level fängst du ganz von vorne an“, meint Lubi, die hofft, dass ihre Sportart schon bald olympisch wird. Die Chancen dafür stehen gut. In den kommenden Jahren möchte sie zu den drei besten Sportaerobic-Akrobatinnen der Welt gehören. Zuzutrauen ist das der selbstbewussten Linzerin durchaus.Übrigens: Wer Sportaerobic ausprobieren möchte (auch Burschen!), kann sich bei der Landestrainerin melden:Mag. Petra Gazov, Tel. 0650/950 00 59, petragazov@hotmail.com