Mehrere Pfarren haben die Zeichen der Zeit erkannt und setzen beim Heizen auf erneuerbare Energie. Die Pfarre Lasberg beteiligt sich aktiv am Entstehen eines Biomasseheizwerks. Das Heizgut liefert sie gleich selbst.
CHRISTIAN ORTNER
„Wir wollten nicht mehr länger warten“, sagt der Pfarradministrator von Lasberg, Dr. Eduard Röthlin. Schon lange habe es einen Plan gegeben, die alte Ölheizung der Pfarre durch eine Hackschnitzelheizung zu ersetzen. Gemeinsam mit der Gemeinde, die ein neues Amtsgebäude plante, sollte das Projekt verwirklicht werden.
Betreiberverein gegründet. Nach mehrfachen Verzögerungen ergriff die Pfarre die alleinige Initiative: Der PRG entschloss sich im Dezember 2005 zur Schaffung einer Hackschnitzelheizung. Die Ernüchterung folgte allerdings auf dem Fuß – der Kostenvoranschlag war jenseits aller pfarrlichen Möglichkeiten. Den Beteiligten war schnell klar, dass nur ein Betreiberverein eine Hackschnitzelheizung finanzieren könne. „Ich habe das in der Silvesterpredigt gesagt“, erzählt der Pfarradministrator. Einer der Kirchenbesucher, DI Johann Hahn von der Bezirksbauernkammer, habe die Idee aufgegriffen und gemeinsam mit Johann Penz Bauern in der Umgebung animiert, am Projekt mitzuwirken. Mit Erfolg: Anfang 2006 formierte sich der Verein „Nahwärme Lasberg“.
Heizgut aus Pfarrpfründen. Insgesamt 77 Anteile – fünf davon die Pfarre – haben die 44 Mitglieder am neuen Heizwerk gezeichnet. Das Hackgut wird aus den Lasberger Wäldern stammen, auch die Pfarre kann aus dem Pfründenwald Heizmaterial liefern.„Wir sind also sowohl Abnehmer als auch Lieferant“, erläutert Röthlin. Als Heiz- und Lagerraum dient der Pfarrhofstadl, der zu diesem zweck erneuert wurde. „Das Dach hätte sowieso saniert gehört, jetzt hat der Stadl wieder Sinn und Zweck“, so Röthlin.Laut Obmann Penz soll soll das Biomasseheizwerk Anfang November in Betrieb gehen.