„Gilbert“, ein althochdeutscher Name, heißt übersetzt „der Lichtträger“ oder „der Leuchtende“. Als Kind und Jugendlicher machte ich meinen Eltern insgeheim Vorwürfe, dass sie mir einen so ausgefallenen Namen gegeben haben. Es sah so aus, als wäre ich der einzige Gilbert auf der ganzen Welt. Ich fühlte mich von meinem Namen allein gelassen. Auch die Spurensuche nach meinem Namenspatron gab nicht viel her: In Lexikas fand ich den heiligen Gilbert von Sempringham, der im 12. Jahrhundert in England lebte. Ein Reicher, der aber seinen Besitz verkaufte, ein Kloster und die Ordensgemeinschaft der „Gilbertiner“ gründete. Freundschaft mit dem Namen geschlossen habe ich erst, seit ich weiß, dass „Gilbert“ Lichtträger heißt. Für mich ein echt österlicher Name. Ich denke bei meinem Namen an den Ruf „Christus, das Licht“ in der Osternacht. Das Licht Jesu in mir zu tragen und weiterzugeben, ist für mich die Bedeutung dieses Namens.
Gilbert Rosenkranz ist Chefredakteur des „Tiroler Sonntag“.